260 Die Operationen in Frankreich und Belgien. Die Territor ial-Divisionen Vrüge res und die zu ihrer Stützung entsandten Teile des XX. Korps scheinen bei Hebuterne- Gommecourt gefochten und letzteren Ort verloren zu haben'). Bei der 10. Armee gelangte der geplante Angriff auf den deutschen rechten Flügel nicht zur Ausführung. Die über La Vassse im Anmarsch erwartete 13. Division traf zunächst aus unbekannten Gründen nicht ein. Die Kavalleriegruppe Conneau kämpfte mit deutscher Heereskavallerie bei Bouvigny und später bei Loos und Pont ä Vendin. Ein Angriff von Teilen der 43. Division südlich der Loretto-Höhe lief sich bald fest. Dagegen konnte südlich von Arras das X. Korps nur mit Mühe seine Stellungen halten; Beaurains ging nach heftigem Widerstande verloren^). Im Laufe des Tages trafen beunruhigende Nachrichten über den Gegner ein. Die französische 4. und 7. Kavallerie-Division meldeten, daß starke deutsche Kolonnen aller Waffen mit zahlreicher Kavallerie auf Lille marschierten^); Armentieres sollte bereits von feindlicher Kavallerie erreicht sein. In der Gegend von Lens war das deutsche XIV. Armeekorps neu aufgetaucht). Nach einem aufgefangenen und entzifferten Funkspruch des Oberkommandos der deutschen 4. Armee5) wurde das 2.Kavallerie¬ korps angewiesen, die französischen Stellungen bei Bouvigny nördlich zu umfassen und in die französische linke Flanke vorzustoßen. Ein anderer Funk- spruch sprach vom „Einkreisen" des französischen Nordflügels"). Gegen Mittag wurde wieder ein Funkspruch des Generals v. der Marwitz auf- gefangen, der angeblich lautete: „Ich verzichte auf einen Durchbruch; ich habe zu viel Kavallerie vor mir!" Am sich trotzdem nach Norden zu sichern, ließ der Oberbefehlshaber die bei Vsthune beabsichtigte Ausladung der 6. Kavallerie-Division nach Aire zurückverlegen und erteilte General Conneau den Auftrag, das 2. Kavalleriekorps (de Mitry) nicht mehr zum Angriff auf den rechten Flügel des Gegners, sondern zur Aufklärung in nördlicher Richtung und zur Sperrung der Straße Vailleul—Bsthune gegen die deutsche Kavallerie zu verwenden^). General Foch hatte das Hauptquartier der Heeresgruppe Nord in Doullens ausgeschlagen^). Seine Tätigkeit mußte sich zur Zeit auf wiederholte persönliche Einwirkung auf die unterstellten Armeeführer und auf Bemühungen, weitere Verstärkungen heranzuziehen, beschränken. Beim englischen Expeditionskorps hatte die Amgruppie- Die verfügbaren Quellen geben darüber nur unvollständig Auskunft. — 2) Iauneaud, S. 846. — 3) Conneau, S. 98. — 4) La Belgique, S. 166. — 5) Palet, VII, S. 297. Tatsächlich handelte es sich um einen Funkspruch der 6. Armee an H. K. K. 2(Auftrag für 6. 10.) vom 5. 10., 8« abds. — «) Palat, VII, S. 297. - Iauneaud, S. 845. — 7) Palat, VII, S. 297/298. — ») Ebenda, S. 302.