Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Durchbruchsschlacht bei Gorlice. 
in der Nacht zum 3. Mai mußte sogar ein Angriff gegen das deutsche Land¬ 
wehrkorps abgewiesen werden. 
Erst am 10. Mai kündeten mitgehörte russische Funksprüche die Rück¬ 
verlegung von gegenüberstehenden Generalkommandos an. Vei Anbruch 
. des nächsten Tages war der Feind vor der österreichisch-ungarischen 
1. Armee abgezogen. Diese folgte und stand am Abend mit dem rechten 
Flügel bei Swiniary—Smegorzow. Der linke Flügel hing noch an der 
Nida zurück. Am 12. Mai räumte der Feind auch seine Stellungen vor 
den beiden südlichen Divisionen der Armee Moyrsch. Diese stießen 
nach, die Landwehr - Division Vredow stand abends schon hart vor 
der von den Russen noch verteidigten Stadt Kielce. Vor der 4. Landwehr- 
Division und der Gruppe Koeveß verließen die Russen ihre Stellungen erst 
am 13. Mai. Damit kam die ganze Front zwischen der Weichsel und der 
Pilica in Bewegung. 
6. Die russische Führung vom 5. bis IZ. Mai 4915. 
Karte 18. 
Die ungünstige Entwicklung der Lage bei der russischen 3. Armee in 
den ersten Tagen des Mai hatte sehr schnell ihre Rückwirkung auch auf die 
Karpaten-Front geäußert. Nachdem das Oberkommando der Südwestsront 
bereits in der Nacht vom 4. zum 5. Mai gezwungen gewesen war, die Zurück¬ 
nahme des rechten Flügels der 8. Armee (XXIV. und XII. Korps) aus 
der Gegend von Mezölaborcz in östlicher Richtung anzuordnen, sah der 
5. bis ir. Mat. Generalstabschef, General Dragomirow, die Gesamtlage am 5. Mai so 
ernst an, daß er den allgemeinen Rückzug hinter den San vorschlug. Die 
Oberste Heeresleitung befahl aber auf das nachdrücklichste, daß als äußerste 
Grenze für die Rückwärtsbewegung die Wisloka anzusehen sei. In einer 
am Morgen des 7. Mai in Cholm stattfindenden Besprechung mit den 
Heeresgruppenbefehlshabern betonte der Großfürst nochmals, daß er ein 
weiteres Zurückgehen nach Osten in Galizien, insbesondere einen Rück¬ 
zug der 3. Armee hinter den San, nicht gestatte. Im ganzen sah er die 
Niederlage der 3. Armee bis dahin nur als einen örtlichen Mißerfolg an, 
doch befahl er die Verstärkung der Südwestfront durch das XV. Korps von 
der Nordwestfront und das V. kaukasische Korps von Odessas. Am 
Abend des 7. Mai bat er telegraphisch Lord Kitchener und General Ioffre 
unter Hinweis auf die Mißerfolge der letzten Tage, die vereinbarte Offen¬ 
sive gegen die deutsche Westfront sofort zu beginnen. 
i) S. 330 Anm.
	        
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