Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Rückschlag bei der Armee-Gruppe Pflanzer-Baltin. 
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zwei Kavallerie-Divisionen geführt wurde, bewog General v. Pflanzer, 
seine gesamte Front vom Feinde abzusehen. Die Ostgruppe sollte hinter 
den Pruth gehen und die Linie von der Reichsgrenze bis südöstlich Sniatyn 
decken, anschließend die Front über Kulaczkowce—Kamionka Wk—Ottynia 
zurückgenommen werden und von hier aus in den alten Stellungen über 
Grabowiec—Solotwina—Porohy verlaufen. Am äußersten Westflügel 
hatten nur schwache Kräfte, etwa zehn Bataillone, den Raum um Osmo- 
lada zu decken, das Gros der Gruppe Ljubicic war bei Zielona als Armee- 
reserve zu sammeln. Zwischen den Gruppen Marschall und Czibulka sollten 
die bereits eingetroffenen Teile des III. Korps unter Feldmarschalleutnant 
Krautwaldt eingeschoben, die ganze Bewegung in der Nacht zum 12. Mai 
angetreten werden. 
Der Russe drängte indessen gegen die Mitte der Armee heftig nach, 
so daß auch hier die Front hinter den Pruth in die Linie südlich Sniatyn— 
Zalucze—Kolomea—Lanczyn—Pasieczna verlegt werden mußte, die bis 
zum 14. Mai erreicht wurde. 
b) Die Front zwischen Weichsel und Pilica. 
Am 24. April waren General Dank! und Generaloberst v. Woyrsch?4. April ms 
in die Absichten der verbündeten Heeresleitungen für die Operation in 
Galizien eingeweiht worden. General v. Conrad hatte darauf hingewiesen, 
daß den am Angriff nicht beteiligten Armeen sowohl der Karpaten-Front 
wie auch nördlich der Weichsel die Aufgabe zufalle, durch aktive Tätigkeit 
jedes Abziehen russischer Kräfte zu verhindern. Infolgedessen lebte auf der 
ganzen Front nördlich des Stromes das Artilleriefeuer aus, starke 
Patrouillen brachen gegen die russischen Stellungen vor, neue Gräben 
wurden dicht am Feinde ausgehoben und an vielen Stellen Sappen vor¬ 
getrieben, um den Eindruck eines bevorstehenden Angriffes hervorzurufen. 
Am 1. Mai standen der ö st e r r e i ch i s ch - u n g a r i s ch e n 
1. Armee mit 53 Bataillonen, 36 Schwadronen und 230 Geschützen Teile 
der russischen 4. Armee — drei Infanterie-Divisionen und zwei Kavallerie- 
Brigaden — in Stärke von 48 Bataillonen, 42 Schwadronen und 147 Ge¬ 
schützen gegenüber, nördlich von ihr der A r m e e W 0 y r s ch mit fünf 
Infanterie- und zwei Kavallerie-Divisionen in Stärke von 74 Bataillonen, 
59 Schwadronen und 302 Geschützen die Hauptmacht der russischen 4. Armee 
mit sechs Divisionen in Stärke von ungefähr 96 Bataillonen, 36 Schwa¬ 
dronen und 351 Geschützen^). Trotz des gelungenen Durchbruchs bei 
Gorlice schienen die Russen indessen zunächst nicht an Abzug zu denken; 
*) Feindstärken nach Annahme der Verbündeten, 
f Weltkrieg. VII. Band. 
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