Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Verfolgung der 4. Armee am 29. August. 
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Der schon um 6° abends erlassene Armeebefehl für den 30. August trug 
den Armeekorps vorderer Linie die Fortsetzung der Verfolgung des 
„geschlagenen Feindes" nur noch „mit gemischten Detachements" bis in die 
Linie Chesnois—Le Ehesne—Ehatillon sur Bar auf. Die Gros sollten 
ruhen, ihre Verbände ordnen und das Schlachtfeld aufräumen. Für den 
am 31. August ins Auge gefaßten Weitermarsch auf Reims wurden, ent- 
sprechend den „Allgemeinen Anweisungen" der Obersten Heeresleitung vom 
Abend des 27. August, die Streifen der einzelnen Korps abgegrenzt. Das 
VI. Armeekorps, das nach dem Armeebefehl erst am 31. August zur 5. Armee 
übertreten sollte, wurde durch Funkspruch von 980 abends bereits jetzt dem 
Armee-Oberkommando 5 zur Verfügung gestellt. Da zu erwarten stand, 
daß der linken Nachbararmee die Erzwingung des Maas-Älberganges nicht 
ohne ernsten Kampf gelingen würde, empfahl Herzog Albrecht gleichzeitig 
„auf Grund hiesiger Erfahrung frühzeitig Einsatz schwerer Artillerie gegen 
dieMaas-Linie". Auch wurde dem Armee-Oberkommando 5 noch nachts von 
dem Ergebnis der Fliegeraufklärung in der linken Flanke der 4. Armee Kennt- 
nis gegeben, wonach die Straße Veauclair—Vuzancy frei gefunden, hin- 
gegen in der Linie Eunel—Grandpre starker Feind festgestellt worden war. 
Der Vormittag des 30. August verlief, ohne daß es zu der vom »«.August. 
Armee-Oberkommando befohlenen Verfolgung mit gemischten Abteilungen 
kam. Die beiden Divisionen des VIII. Armeekorps sollten nach 
dem Befehl ihres Generalkommandos auf der Grundlinie eine Rechts- 
fchiebung in den ihnen für den späteren Vormarsch zugewiesenen Streifen 
machen. Während die 15. Infanterie-Division diese Bewegung in der 
Richtung auf Singly ausführte, ließ aus westlicher und nordwestlicher Rich- 
tung herüberschallender Kanonendonner darauf schließen, daß die 3. Armee 
in der Gegend von Poix Terron im Kampf stehe. Der Divisionskomman- 
deur, Generalleutnant Riemann, gewann aus persönlichen Beobachtungen 
bei Omont den Eindruck, daß der Feind bereits in südöstlicher und südlicher 
Richtung zurückging. Um ihm den Weg zu verlegen, drehte er seine Divi- 
sion um 9° vormittags auf Baalons und Ehagny ab. Eine Fortsetzung des 
Marsches in südwestlicher Richtung erwies sich jedoch als untunlich, da 
inzwischen die Straße von Bouvellemont auf La Sabotterie mit sächsischen, 
in der Vorwärtsbewegung nach Süden begriffenen Truppen bedeckt war. 
Die 15. Infanterie-Division hielt daher, die 16. schloß hinter ihrem linken 
Flügel dicht auf. 
Die übrigen Korps der 4. Armee nahmen bis zum Mittag nur Ver- 
fchiebungen zu Unterkunftszwecken vor. Das VIII. Reservekorps
	        
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