Volltext: Der Weltkrieg in 28 Einzeldarstellungen (1 ; 1921)

Die Schlacht bei Tannenberg/) 
Don Generalseldmarjchall Paul v. Hindenburg. 
(7\m frühen Nachmittag des 23. August erreichten wir unser LZaupt- 
quartier Marienburg. Wir betraten damit das Land östlich 
der Weichsel, das demnächstige Gebiet unseres Wirkens. Die Lage 
an der Front hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt wie folgt entwickelt: 
Das XX. Armeekorps war von seinen Grenzstellungen bei Neiden- 
burg auf Gilgenburg und Gegend östlich zurückgegangen. Nach Westen 
anschließend an dieses Korps standen die aus den Festungen Thorn 
und Graudenz herausgezogenen Besatzungen bis gegen die Weichsel 
hin längs der Grenze. Die 3. Reservedivision war als Verstärkung 
für das XX. Armeekorps bei Allenstein eingetroffen. Die Heran¬ 
beförderung des I. Armeekorps nach Deutsch-Lylau hatte mit Ver¬ 
zögerungen begonnen. Das XVII. Armeekorps und I. Reservekorps 
waren im Fußmarsch in die Gegend um Gerdauen gekommen. Die 
Kavalleriedivision stand südlich Insterburg der Armee Rennen¬ 
kämpf gegenüber. Die Besatzung von Königsberg hatte Insterburg 
im Rückmarsch nach Westen durchschritten. 
Die Njemenarmee Rennenkampfs war auffallenderweise mit 
nennenswerten Infanterieteilen noch nicht über die Angerapp vor¬ 
gedrungen. von den beiden russischen Kavalleriekorps war das eine 
bei Angerburg, das andere westlich Darkehmen gemeldet worden. 
Die Narewarmee Samsonoffs hatte mit einer Division anscheinend 
die Gegend von Ortelsburg erreicht, auch sollte Iohannisburg vom 
Feinde besetzt fein. Im übrigen schien die Masse dieser Armee 
wohl noch an der Grenze im Aufschließen begriffen, westlicher 
Flügel bei Mlawa. 
In der Brieftasche eines gefallenen russischen Offiziers war ein 
Schriftstück gefunden worden, aus dem die Absichten der gegnerischen 
Führung hervorgingen. Danach hatte die Armee Rennenkampf, die 
masurischen Seen nördlich umgehend, gegen die Linie Insterburg- 
Angerburg vorzurücken. Sie sollte die hinter der Angerapp an¬ 
genommenen deutschen Streitkräfte angreifen, während die Narew- 
tz Abgedruckt mit Genehmigung des Verlags S. Lstrzel in Leipzig aus „General¬ 
feldmarschall v. Hindenburg, Aus meinem Leben", auf welches Werk wir eindring¬ 
lich verweisen. v. D.-H. 
». Vtckhuth-Harrach, Felde unbesiegt. 3
	        
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