Volltext: Das Zisterzienserstift Wilhering in Oberösterreich [4]

beth, St. Zacharias), die Chororgel, an welcher der Psalmift David 
plastisch dargestellt ist, die Kanzel mit der Darstellung des Sturzes der 
Albigenser durch St. Bernhard und den herrlichen Reliefs des Sämannes 
und der Feldwanderung Christi und seiner Jünger, die meisten Seiten¬ 
altarfiguren, die Stukkos des Musikchors und die Apostelkreuze. Diese 
Schöpfungengehören zu den besten Werken der deutschen Plastik aller Zeiten. 
In diesen in den Jahren 1745 bis 1751 geschaffenenWerken Qblherrs tritt 
uns bereits das felsige Muschelwerk (Rocaille), die vollendetste Schöpfung 
des Rokoko, entgegen. Die Maler- und Vergolderarbeit an allen Stückwerken 
besorgte der kurfürstliche Vergolder Johann Georg Frueholz aus 
München. Die herrlichen Chorstühle mit den vergoldeten Reliefs der An¬ 
betung des Jesukindes durch die Äirten und durch die heiligen drei Könige 
schufen die Laienbrüder Fr. Joh. Bapt. Z ell aus Äallgarten im Rheingau 
und Eugen Dunge. Ämter dem Chorgestühl der Evangelienseitebefindetsich 
der Eingang zur Grundemannkapelle mit Stukkaturen der Wessobrunner 
Meister und einem Äochaltarbild von Bartolome Altomonte. Auch 
das Deckenfresko dieser Kapelle, welches die Entsendung des Erlösers dar¬ 
stellt, scheint von B. Altomonte zu stammen. Der Grundeinannkapelle 
'entsprechend auf der Epistelseite befindet sich die Sakristei mit sehr 
bedeutenden Rocaillestukkaturen, welche Äblherr 1746 schuf, und mit 
dem Deckenfresko B. Altomontes, welches den Sieg der Kirche über die 
Irrlehre darstellt. 
Vom rechten Querschiff aus führt eine Stiege in den Klausurflügel 
des Klostergebäudes, den ältesten noch erhaltenen Teil der Klosteranlage. 
Den Osttrakt des Klausurflügels erbaute, wie uns eine Jnschrifttafel im 
Erdgeschoß erzählt, Abt Georg II. Grill im Jahre 1628,nachdem dieKloster- 
gebäude in den Stürmen des 16. Jahrhunderts sich fast zu Ruinen ver¬ 
wandelt hatten. Sein Nachfolger Abt Kaspar II. Orlacher(1638—69) setzte 
den Bau fort. Eine ganze Reihe von eingemauerten Chronograunnen geben 
uns über den Baufortgang Aufschluß. In der Bibliothek, welche wunder¬ 
volle Bilderhandschristen, darunter das berühmte Missale des Andreas¬ 
altars vom Jahre 1320, ferner hervorragende Frühdrucke, wie die Augs¬ 
burger Bibel, den Theuerdank usw. birgt, lesen wir die Jahreszahl 1661, 
die Schristbänder der Sonnenuhren, welche die Wände des südlichen und 
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