Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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7.) Gegenangriff der Gruppe Hauptmann Pfrogner und befehlsgemäße 
Räumung des Cosmagon am 10. Oktober. 
(Siehe Skizze 10.) 
Als der Regimentskommandant Oberst Fischer von S e e sich entschlossen 
hatte, mit dem 2. Feldbataillon den verlorengegangenen Stellungsteil wiederzn- 
gewinnen, gab er dem Bataillonskommandanten Hauptmann Pfrogner 
folgenden Angriffsbefehl: 
„Der Feind ist in Sektion 3 eingedrungen und hat sich dort eingegraben. Aus Sekt. 5 
jmb 6 keine Nachricht. Gegenangriff! tzptm. Pfrogner mit zwei Feldkompagnien längs 
des Cosmagon -Rückens gegen Sekt. 3. 6. Feldkompagnie um den Roiterückeu heruni 
gegen Sekt. 6. Auftrag, diese in Besitz zu nehmen. Meldung durch Relais alle Stunden." 
Als das Halbbataillon vom R o i t e - Rücken zur Cosmagon- Mulde 
abstieg, stieß es auf die Reste der aus den Sektionen 3 und 6 zurückkehrenden 
Kompagnien Oberleutnant Kaiser und H o s b a n e r, serners auf einige Leute 
der Kompagnie Oberleutnant Stolz und der Piouierkompagnie 1/10. 
Aus ihnen wurde eine schwache Kompagnie gebildet und unter Kommando 
des Oberleutnant Kaiser gestellt. 
Die nunmehr zur Verfügung stehenden Kräfte gruppierte Pfrogner 
folgend: Ein Zug der 5. Feldkompagnie unter Leutnant i. d. Ref. Wenzel zur 
Deckung des längs des R o i t e - Rückens laufenden Weges. Oberleutnant 
Kaiser hatte mit seiner kombinierten Kompagnie in der Cosmagon- Mulde 
vorzurücken. Beiden war die Richtung auf die Sektion 3 gegeben. 
Pfrogner selbst führte sein Halbbataillon (5. und 8. Feldkompagnie) 
längs des Cosmagonsteilabfalles gegen Sektion 3 und 4. 
Maschinengewehre standen nicht zur Verfügung, da die Maschinengewehr- 
abteilung 2 in der Stellung eingebaut war. 
Der Beginn des Angriffes war auf 12 Uhr Mitternacht angesetzt. 
Als die Kolonne Pfrogner, aus der Mulde auf den Cosmagonrücken 
aufsteigend, am nördlichen Flügel der Sektion 2 eintraf, erhielt sie durch den Kom- 
Mandanten der Sektion 1 und 2, Oberleutnant A l b r e ch t, die Bestätigung, daß 
die Stützpunkte l> —18, 19 und 20 der Sektion 2 in den Händen der Italiener 
seien. 
Pfrogner entschloß sich daher vorerst, diese wieder in Besitz zu nehmen 
und nachher den Vorstoß gegen Sektion 3 und 4 zu machen. 
Hiezu disponierte er die 5. Feldkompagnie (Hauptmann K i r p a l) mit 
dem rechten Flügel längs des Steilabfalles, die 8. Feldkompagnie (Leutnant 
i. d. Ref. Urbanek) in das Staffelverhältnis links von dieser. Zur Deckung 
der linken Flanke bestimmte er einen aus Serbokroaten zusammengesetzten Land- 
stürmerzug. 
Nachdem vorgeschickte Patrouillen bestätigt hatten, daß der größte Teil 
der Sektion 2 in Feindeshand sei, begann der Angriff, in dessen Verlauf die 
5. Feldkompagnie die verlorengegangenen Stützpunkte dieser Sektion wieder- 
eroberte und auch in einen Teil der Sektion 3 einzudringen vermochte. Der der 
italienischen Sandsackstellung gegenüberliegende Teil der Sektion 3 wurde zwei¬ 
mal gestürmt, konnte jedoch nicht genommen werden, da die Angriffe im 
Maschinengewehrfeuer der Italiener zusammenbrachen. Die Kompagnie mußte 
schließlich etwa 100 Schritte vor der Sandsackstellung den Feuerkampf auf- 
nehmen. An sie schloß sich links die 8. Feldkompagnie an, der es auch gelungen 
war, mit ihrem linken Flügel in die Sektion 4 einzudringen. Zweimal versuchten 
die Italiener einen Gegenstoß, wurden aber jedesmal abgewiesen. Oberleutnant 
Kaiser und Leutnant Wenzel waren ebenfalls in den mittleren Teil der
	        
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