Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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a) Vormarsch nach Norden (19. bis 27. August). 
Am 19. August um 2 Uhr nachts wurde das Regiment in BaranczlM 
alarmiert und trat um 4 Uhr früh im Verbände der 96. Jnfanteriebrigade den 
Vormarsch gegen die Russen anfangs in östlicher, später in nördlicher Richtung 
an. Der Marsch ging über K o r n i c e und B n r c z e, wo lange Rast gehalten 
wurde, nach Laski-Zawiazane. Dort nächtigten der Regimentsstab, das 
2. und 3. Feldbataillon. Dem 1. wurde der Ort N i e ch o w i c e als Unterkunft 
zugewiesen. Die Sicherung erfolgte vom halben 3. Feldbataillon durch ge- 
schlössen? Vorposten. (Marschleistung 11 Kilometer.) 
20. August. Hier verblieb das Regiment auch am 20. und setzte erst wieder 
am 21. um 8.15 früh den Weitermarsch über M o k r z a n y, S z e s z er o w i e e, 
D y d i a t y c z e, K u l m a t y c z e nach S a d o w a Wi s z n i a fort. Während 
des Marsches wurde um die Mittagszeit auf der Höhe Trigonometer 301 südlich 
D m ytrowia ein gesicherter Halt bezogen. In SadowaWiszni a traf 
das Regiment um 3 Uhr nachmittags ein und nächtigte dortselbst unter Sicherung 
von geschlossenen Vorposten. (Marschleistung 17 Kilometer.) 
Von den Russen war bisher noch nichts bemerkt worden. Übertriebene 
Gerüchte vom Herumschwärmen russischer Kosakenpatrouillen beunruhigten die 
Marschkolonnen und erzeugten unnötige Unruhe und Aufregung. Zur Beob¬ 
achtung des Seitengeländes und zur raschen Abwehr dieser feindlichen Reiter- 
Patrouillen wurden an den Spitzen der Kompagnien Scharfschützenpatrouillen 
eingeteilt. Sie hatten jedoch keine Gelegenheit, in Tätigkeit zu treten. 
Die 7. Feldkompagnie, die bis 21. als Geschützbedeckung in Verwendung 
gestanden war und dann in der 16. Jnfanteriebrigade, Generalmajor Herz- 
b e r g, mit dem Feldjägerbataillon 16 den Vormarsch mitmachte, stieß erst am 
26. abends im Walde bei D w o r e e wieder zum Regiments. 
Am 22. August wurde der Marsch um 6 Uhr früh auf der Landstraße oft- 
wärts nach G r o d e k fortgesetzt und die lauge Rast nächst dem Orte B r a t k o - 
w i c e abgehalten. (Marschleistung 20 Kilometer.)-) 
23. August. Nächsten Tags traf das Regiment nach einem 7 ^ständigen 
Marsche um 1 Uhr nachmittags in I a n o w ein und kantonierte unter Sicherung 
geschlossener Vorposten. (Marschleistung 19 Kilometer.)"") 
Am 24. August marschierte es bereits um 5 Uhr früh aus der Nächtigungs- 
station G r o d e k über D a b r o w i c a, wo es von 9 bis 11.30 Uhr vormittags 
rastete, nach Krechow ab und nächtigte dortselbst. (Marschleistung 24Kilo¬ 
meter.) Ein Zug der 1. Feldkompagnie wurde uach Majdan, wo die Be¬ 
völkerung sich sehr unzuverlässig und feindlich benahm, detachiert. 
25. August. Im Verlaufe des weitereu Vormarsches nach Norden hatte 
das Regiment, um das Vorbrechen der 8. Division aus dem Defile bei F u j n a 
zu sichern, am 25. August um 5 Uhr früh eine Bereitschaftsstellung mit dem 1. Feld- 
Bataillon bei Bor (Höhe 247), mit dem 2. Feldbataillon nördlich C h a m y zn be- 
ziehen. Das 3. Feldbataillon bildete bei Rnda-Krechowska (Höhe 213) 
die Brigadereserve. 
*) Es war _ schon am 22. festgestellt, daß Kolonnen russischer Kräfte, die : sich 
trn Räume Lnblin - Kras n o st a w versammelt hatten, gegen die österreichisch- 
ungarische Grenze vorrückten. Die 4. Armee (General der Infanterie Auffenberg) setzte 
daher ihren Bormarsch im Anschlüsse an die erste Armee fort. Im Staffel rechts mit der 
allgemeinen Richtung auf Grnbieszow folgte eine Armeegruppe, bestehend aus dem 
XIV. Korps (3. 8. Jnfanterietruppendivision) und der 41. Jnfanterietruppendivision unter 
Kommando des Erzherzogs Josef Ferdinand. Eine Einwirkung der Russen aus östlicher Rich- 
tung wurde für möglich bezeichnet. 
**) Am 23. August stieß die 1. Armee (General der Kavallerie Dankl) mit russischen 
Kräften zusammen und schlug sie in der dreitägigen Schlacht bei K r a s n i k auf L u b l i n 
zurück.
	        
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