Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Gdl. Below beantragt die Einstellung der Offensive 
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Die bei den Angriffsvorbereitungen täglich zunehmenden Schwie¬ 
rigkeiten ließen im Stabe des Gdl. Below bald Zweifel darüber 
aufkommen, ob gegen die offensichtlich zum nachhaltigen Widerstand 
entschlossenen Italiener, bei denen bereits zehn bis dreizehn Divisionen 
der Franzosen und Engländer eingetroffen sein mochten, ein schneller 
und durchschlagender Erfolg zu erzielen sei. Schon in einer am 26. 
unmittelbar an die DOHL. gerichteten Denkschrift hatte das deutsche 
14. Armeekmdo. auf die Gefahren hingewiesen, die sich mit jedem ver¬ 
lorenen Tag für den Angriff ergeben mußten. 
Als nun die DOHL. von der Verschiebung des Angriffes sogar 
auf den 3. oder 4. Dezember Kenntnis erlangte, besorgte sie, daß der 
Stoß der Verbünde tea auch auf die Divisionen der Westmächte treffen 
werde, von denen man erhebliche Teile und ein Armeekommando be¬ 
reits im Räume um Vicenza wußte. Auch mußte nach dem Erzwingen 
des Überganges über den Piave mit einem verstärkten Widerstand und 
harten Kämpfen gerechnet werden. In Kreuznach hegte man Zweifel, 
ob hiefür unsere rückwärtigen Verbindungen, insbesondere die .Bahn¬ 
verhältnisse, bereits hinreichend gefestigt wären. Aus allen diesen.Grün¬ 
den und sicherlich auch in Berücksichtigung der für das Frühjahr im 
Westen geplanten großen Offensive (S. 614) fragte Gdl. Ludendorff am 
29. November in Baden an, „ob es unter den veränderten Verhältnissen 
nicht richtiger wäre, von einem weiteren Angriff abzusehen und an 
dem für die Verteidigung besonders günstigen Piaveabschnitt, vielleicht 
nach Verbesserung der Stellung des rechten Flügels und der Mitte der 
14, Armee, unsere gemeinsame Offensive abzuschließen". 
Das k. u. k. AOK. sah damals die Linie Arsiero, Asticotai bis Poia- 
nella, Ospitale an der Brenta, diese abwärts bis östlich, von Padua, 
dann Kanal Naviglio Brenta bis Venedig als das noch anzustrebende 
Operationsziel an. Sein Erreichen hätte als besondere Vorteile den Ge¬ 
winn eines weiteren Streifens reichen, hochkultivierten Landes und die 
Möglichkeit geboten, die .zwischen dem Piave und dem Astico im 
unwirtlichen, schon verschneiten Gebirge stehenden Truppen in die 
Ebene verlegen zu können. Unter Anführung der verschiedenen Mög¬ 
lichkeiten, wie dieser Abschnitt zu gewinnen wäre, wurde das Kom¬ 
mando der Südwestfront zur Stellungnahme aufgefordert. Dieses ließ 
sich nun hierüber noch am 29. vom 14. Armeekmdo. berichten. 
Gdl. Below sah die Lage jetzt noch schwieriger an als drei Tage 
zuvor. Er sprach insbesondere dem neuerlichen Stoß zwischen Brenta 
und Piave keine Erfolgsmöglichkeiten zu; er erhoffte sich aber auch vom
	        
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