Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Bedrohliche Lage des k. u. k. XXVI. Korps 
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Verzicht auf die Eroberung der Moldau 
Bei der öst.-ung. 7. Armee kam in den ersten Septembertagen die 
31. ID., FML. Lieb, von Zablotów als Verstärkung des XVII. Korps, 
FML. Fabini, nach Storozynetz heran. Auch trafen jetzt die Batterien 
der 1. Armee ein (S. 399). Die vom GM. Luxardo befehligte 34. ID. des 
XVII. Korps konnte am 3. September gegen Abend den überraschten 
Russen die Höhe Czardaki (S. 399) nordöstlich von Terescheny entreißen. 
Der Angreifer bemächtigte sich hierauf auch noch des nördlich der 
Höhe gelegenen Grenzkammes. Mehrere hundert Gefangene wurden ein¬ 
gebracht; aber schon am 4. zeitlich früh mußte die 34. ID. vor russischen 
Gegenstößen westwärts in ihre Ausgangsstellung weichen und den 
größten Teil der eroberten Gräben wieder preisgeben. 
Den hohen Führern erwuchsen jetzt Besorgnisse um das k. u.k. 
XXVI. Korps. Auffallend starkes Störungsfeuer der russischen Artillerie 
lag auf den Stellungen des Korps Horsetzky. Durch aufgefangene Funk¬ 
sprüche der Russen, durch unsere Aufklärungsflieger und durch Aus¬ 
sagen der Überläufer konnten zwischen Sereth und Moldawa hinter der 
Russenfront die Massen dreier Korps (X., XXIX., XXXX.) festgestellt 
werden. Starke Heeresreiterei (VI. Kavalleriekorps) sammelte sich bei 
Suczawa. Das Heeresfrontkommando rechnete mit einem ernsten Angriff 
des Feindes auf das Korps Horsetzky. Um die Sicherung der eroberten 
Bukowina zu gewährleisten, stellte der Oberbefehlshaber Ost die 8.bayr. 
RD. und die bayr. KD. (ohne die beiden Jägerbataillone) dem Erzherzog 
Joseph zur Verfügung. Diese beiden Heereskörper wurden über den 
Pruth nach Süden hinter das bedrohte XXVI. Korps verschoben. Auch 
die Hauptkraft der 31. ID. kam dorthin; nur ein Regiment verblieb im 
Bereiche der 34. Division. Als weitere Verstärkung setzte GFM. Prinz 
Leopold von Bayern vom Nordflügel der Südarmee die 4. ErsD. (S.335) 
nach Czortkow in Marsch, von wo sie nach Czernowitz zu rücken hatte. 
Erzherzog Joseph hatte inzwischen aus den ihm und dem GFM. 
Mackensen seit Ende August zugegangenen Weisungen (S. 391 ff.) ersehen 
müssen, daß die oberste Führung der Mittelmächte von dem Plan, die 
Moldau zu erobern, immer mehr abrückte. Der Erzherzog war, wie er 
am 1. September dem Chef des Generalstabes, Gdl.Arz, fernmündlich 
erklärte, sogar geneigt, sich dem Oberkommando Ost zu unterstellen, 
falls von diesem die notwendigen Kräfte für die Gewinnung der
	        
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