Bedrohliche Lage des k. u. k. XXVI. Korps 405 Verzicht auf die Eroberung der Moldau Bei der öst.-ung. 7. Armee kam in den ersten Septembertagen die 31. ID., FML. Lieb, von Zablotów als Verstärkung des XVII. Korps, FML. Fabini, nach Storozynetz heran. Auch trafen jetzt die Batterien der 1. Armee ein (S. 399). Die vom GM. Luxardo befehligte 34. ID. des XVII. Korps konnte am 3. September gegen Abend den überraschten Russen die Höhe Czardaki (S. 399) nordöstlich von Terescheny entreißen. Der Angreifer bemächtigte sich hierauf auch noch des nördlich der Höhe gelegenen Grenzkammes. Mehrere hundert Gefangene wurden ein¬ gebracht; aber schon am 4. zeitlich früh mußte die 34. ID. vor russischen Gegenstößen westwärts in ihre Ausgangsstellung weichen und den größten Teil der eroberten Gräben wieder preisgeben. Den hohen Führern erwuchsen jetzt Besorgnisse um das k. u.k. XXVI. Korps. Auffallend starkes Störungsfeuer der russischen Artillerie lag auf den Stellungen des Korps Horsetzky. Durch aufgefangene Funk¬ sprüche der Russen, durch unsere Aufklärungsflieger und durch Aus¬ sagen der Überläufer konnten zwischen Sereth und Moldawa hinter der Russenfront die Massen dreier Korps (X., XXIX., XXXX.) festgestellt werden. Starke Heeresreiterei (VI. Kavalleriekorps) sammelte sich bei Suczawa. Das Heeresfrontkommando rechnete mit einem ernsten Angriff des Feindes auf das Korps Horsetzky. Um die Sicherung der eroberten Bukowina zu gewährleisten, stellte der Oberbefehlshaber Ost die 8.bayr. RD. und die bayr. KD. (ohne die beiden Jägerbataillone) dem Erzherzog Joseph zur Verfügung. Diese beiden Heereskörper wurden über den Pruth nach Süden hinter das bedrohte XXVI. Korps verschoben. Auch die Hauptkraft der 31. ID. kam dorthin; nur ein Regiment verblieb im Bereiche der 34. Division. Als weitere Verstärkung setzte GFM. Prinz Leopold von Bayern vom Nordflügel der Südarmee die 4. ErsD. (S.335) nach Czortkow in Marsch, von wo sie nach Czernowitz zu rücken hatte. Erzherzog Joseph hatte inzwischen aus den ihm und dem GFM. Mackensen seit Ende August zugegangenen Weisungen (S. 391 ff.) ersehen müssen, daß die oberste Führung der Mittelmächte von dem Plan, die Moldau zu erobern, immer mehr abrückte. Der Erzherzog war, wie er am 1. September dem Chef des Generalstabes, Gdl.Arz, fernmündlich erklärte, sogar geneigt, sich dem Oberkommando Ost zu unterstellen, falls von diesem die notwendigen Kräfte für die Gewinnung der