Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Rückeroberung von Ostgalizien 
Dies ließ vermuten, daß der Feind einen Gegenschlag zu führen ge¬ 
denke oder seine Nordflanke schützen wolle, um seine jetzige Front 
im Gyergyó- und im Csikgebirge halten zu können. 
Noch am 2. August trat GM. Seeckt an die DOHL. mit dem 
Ersuchen heran, sie möge die k. u.k. 3. Armee zum Vorgehen ver¬ 
anlassen, um den Vorstoß der Armee Kövess wirkungsvoller zu ge¬ 
stalten und auch, um cjen Besitz, von Czernowitz besser zu sichern. Auf 
Grund dieser von der DOHL. genehmigten Anregung gab GO. Böhm- 
Ermolli am 3. August dem GO. Kritek den Befehl, die Front der S.Ar¬ 
mee bis in die Linie Kliszkowcy—Nowosielica vorzuverlegen. Dadurch 
sollte die linke Flanke der 7. Armee gedeckt und ihr Bestreben, die 
für die weiteren Operationen so wichtige Bahnlinie Czernowitz—Suczawa 
zu gewinnen, gefördert werden. 
Gegenüber dem von GM. Seeckt beantragten Vorstoß im Räume 
südlich vom Sereth, auf Folticeni und Leorda, hielt aber die k. u, k. 
Heeresleitung daran fest, daß das Karpathenkorps vor allem dem 
k. u. k. XVII. Korps vorwärtshelfe und in stetem Anschluß an dieses 
aus dem Räume nördlich' der Stadt Sereth in südöstlicher Richtung vor¬ 
stoße. Entsprechend dieser von der k. u. k. Heeresleitung immer wieder 
dringend gestellten Forderung wurde schließlich dem Karpathenkorps 
die Weisung gegeben, den Feind zunächst aus dem Räume Sereth 
(Stadt)—Mühaileni—Oprischeny zurückzuwerfen und sodann unter Mit¬ 
wirkung des k. u. k. XVII. Korps nördlich des Flusses Sereth in der 
Richtung auf Bucea und Leorda durchzustoßen. 
In Ausführung dieser Befehle rückte das Karpathenkorps von Bilka 
und Petroutz auf Sereth vor, wo sich die Russen einen Brückenkopf 
geschaffen hatten1). Die deutsche 1. ID. entriß dem Feinde am 6. Au¬ 
gust abends nach erbittertem Kampfe den Ort St. Onufry, erzielte aber 
in dem am nächsten Tag fortgesetzten Angriffsgefecht keine weiteren 
Erfolge. Die Russen behaupteten den Brückenkopf und die Stadt Sereth. 
Die 200. ID., die dem vor der 1. ID. stehenden Feind in den Rücken 
fallen sollte, kam südwestlich von Tere.blestie zum Stehen. Mit dem 
linken Flügel griff sie am 7. August bei Oprischeny in das Gefecht ein, 
um dem k. u.k. XVII. Korps beizustehen. 
Dieses Korps war nach der Einnahme von Czernowitz vor einer 
durchlaufenden russischen Stellung festgelaufen, die sich südlich von 
Bojan über Mamornita—Terescheny auf Oprischeny—Tereblestie da- 
*) Dorndorf, Infanterieregiment Herzog Karl von Mecklenburg-Streiitz 
Nr. 43 (Oldenburg-Berlin 1923), 129 ff.
	        
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