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Die Rückeroberung von Ostgalizien
15. RD. erreichte Czabarówka, die 20. ID. hatte indessen den Anschluß
an das Beskidenkorps noch nicht gefunden.
Die Leibhusarenbrigade stieß am 28. von Czarokonce Wielki östlich
der Niezlawa gegen Süden vor und veranlaß te dadurch den an diesem
Gewässer stehenden Feind, seine Stellungen zu räumen. Nachdem die
Leibhusaren erneuten feindlichen Widerstand gebrochen hatten, drangen
sie in Borszczów ein. In der Mitte der Südarmee gelangten unterdessen
die Divisionen des k. u. k. XXV. Korps und des deutschen XXV. RKorps
ohne Kampf über die Niezlawa und näherten sich dem Zbrucz.
Auf dem Südflügel des XXVII. RKorps traf die 38. HID. am
28. abends nördlich von Zaleszczyki auf den Feind. Es ergab sich aus Ge¬
fangenenaussagen, daß der Russe beabsichtige, bei diesem Orte ein
Korps auf das nördliche Dniesterufer hinüberzuwerfen. Für den 29. Juli
früh wurde daher vom Gdl. Bothmer die Wegnahme des Brücken¬
kopfes von Zaleszczyki befohlen.
Während das Beskidenkorps in unausgesetzter Verfolgung bis an
den Zbru.cz, vorstieß, schob sich der rechte Flügel des Abschnittes
Zloczow im Laufe des 26. und des 27. Juli über den Gnieznaabsiçhnitt
noch so weit vor, daß die Benützung der Bahnlinie Trembowla—Husia-
tyn gesichert war. Mit den Hauptkräften (42., 22., 5., 6. ID., l.GID.)
wurde der Vormarsch am 28. Juli in der Linie Hleszczawa—BorkiWk.—
Czystylow (am Sereth nordwestlich von Tarnopol) eingestellt. Nur
einzelne Abteilungen stießen dem bis hinter die Gnila zurückweichenden
Feinde nach.
GO. Böhm-Ermolli hatte unterdessen am 27. Juli Weisungen für
den Fall erlassen, als die Russen auch vor dem Nordflügel des Ab¬
schnittes Zloczow sowie vor dem V. und dem XVIII. Korps zurück¬
gehen sollten. Räumte der Feind dort seine Stellungen, so war ihm,
sofort bis an die Reichsgrenze von Leszniów (nördlich von Brody) bis
Gontowa und dann nach Süden bis zum Anschluß an den Tarnopoler
Brückenkopf zu folgen. Es war dies im allgemeinen jene Linie, die im
Juli 1916 vor der Schlacht bei Brody von der k. u. k. 2. Armee gehalten
worden war. Es zeigte sich aber bald, daß die Russen hinter dem
Sereth beiderseits von Zalosce und vor der übrigen Front der 2. Armee
ihre bisherigen Stellungen stark besetzt hielten und auf dem rechten
Flügel ihrer 11. Armee nicht an einen Rückzug dachten. Von Hluboczek
Wk. am Sereth entfernte sich die neue russische Front áuf einige Kilo¬
meter von jener der Verbündeten und verlief südöstlich von Zbaraz;
erst südlich von Touste näherten sich wieder die beiden Fronten.