Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Die Ruhe vor dem Sturm 
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Während also die Anzeichen für ein kraftvolles Unternehmen gegen 
das XVII. Korps merkbar zunahmen, konnten solche vor dem XVI. Korps 
und dem Abschnitt III, trotz: scharfer Beobachtung, nicht wahrgenom¬ 
men werden. Dessenungeachtet hielt Boroevic an der Meinung fest, daß 
der feindliche Hauptschlag gegen den südlichen Armeeflügel geplant sei 
und in aller Heimlichkeit vorbereitet werde. Diese Überzeugung hielt 
ihn davon ab, an die Stelle der 106. LstlD., deren Verschiebung ihm 
nicht zugebilligt worden war, eine jener vier Divisionen zu setzen, die 
hinter dem Südflügel auf der Karsthochfläche bereit standen. Am 
10. Mai trat wieder auffallende Ruhe an der Front ein, die auch am 
11. Mai anhielt. Mochten die Italiener zuguterletzt ihr Vorhaben auf¬ 
gegeben oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben haben? Diese 
Frage wurde beim 5.Armeekmdo. ernstlich besprochen. Die allgemeine 
Kriegslage war auf Seiten der Entente keineswegs günstig. Weder den 
Engländern noch den Franzosen war der große Durchbruch an der 
Westfront gelungen. Rußland erschien durch die Vorgänge im Innern 
geschwächt. Also konnten es sich die Italiener überlegt haben, nun 
allein, ohne mittelbare Hilfe ihrer Bundesgenossen, ans Werk zu gehen. 
Da, am 12. Mai morgens, lösten sich alle Zweifel. Kaum daß das 
erste Licht den Anbruch des Tages verkündete, erscholl an der ganzen 
Front von Tolmein .abwärts bis zum Meere lebhafter Kanonendonner, 
der alsbald zu unerhörter Heftigkeit anschwoll. Die Schlacht begann. 
Der erste Waffengang 
(12. bis 20. Mai) 
Hiezu Beilage 8 
Der Großangriff der Görzer Armee 
Der Kommandant der Görzer Armee, GLt. Capello, sah seine Auf¬ 
gabe vornehmlich darin, dem Gegner die nördlichen Eckpfeiler des 
Beckens von Görz, die Bergklötze Mt. S. Gabriele und Mt. Santo, zu 
entwinden. Dadurch sollte dem VIII. Korps (7., 24. und 48. ID.), das 
sein Schwergewicht zunächst ;auf die Eroberung der sanften Höhen öst¬ 
lich von Görz zu legen hatte, ein Eindringen in das Wippachtal ermög¬ 
licht werden. Zur Besitznahme der eben genannten, durch den Dolsattel 
geschiedenen Eckpfeiler setzte Capello das VI. Korps (8. und 10. ID.) aus 
dem Gebiete von Salcano zum Stirnangriff an. Da nun die Gipfelreihe 
Mt. Santo > 682, Vodice >652 und Kuk A 611 einen geschlossenen,
	        
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