Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstschlachten an der italienischen Front 
Ablösung des Nordflügels des VII. Korps durch die 6. ID. vorerst nur 
abschnittsweise durchführen zu lassen, um für unvorhergesehene Krisen 
in den nächsten Tagen doch noch eine frische, wenn auch schwache 
Armeereserve hinter den so schwer bedrohten Abschnitten von Görz und 
des Mt. S. Michele verfügbar zu haben. Im Hinblick auf das nun wahr¬ 
genommene Auftreten von bisher an der Tiroler Front angesetzten 
italienischen Kräften im Görzischen konnte die öst.-ung. Führung die 
Lage in den dort gleichfalls angegriffenen Abschnitten als minder ge¬ 
fährlich ansehen und daher den Landesverteidigungskommandanten von 
Tirol anweisen, sich fortan in seinem Bereiche durch entsprechende 
Verwendung der Kräfte selbst zu behelfen. 
In der Nacht auf den 3. November lösten die Feldjägerbataillone 
7, 8 und 9 der 6. ID. zwischen dem Isonzo und dem Gipfel des Mt. S. Mi¬ 
chele die HIR. 3 und 4 ab, die zunächst im Vallone als Divisionsreserve 
zurückgehalten wurden und später nach Ranziano gelangten. Bei der 
am stärksten mitgenommenen 17. ID. wurde das IR. 61 nach nur zwei¬ 
tägiger Erholung an die Stelle des durch die zahlreichen Gegenangriffe 
stark geschwächten IR. 39 wieder in die Front gestellt. Als Armee¬ 
reserve verblieben das IR. 7 und das bh. IR. 2 bei Ranziano, je zwei 
Landsturmbataillone im Vallone und bei Kostanjevica. 
Vom 3. November an nahm die Heftigkeit der Kämpfe auf dem 
Karste ab. Abgesehen von der Ermattung beider Gegner, beabsichtigte 
Cadorna, um den zur Entscheidung heranreifenden Kampf um Görz 
zu nähren, die beim XIV. Korps eingesetzte 21. ID. in der Nacht auf 
den 3. aus der Front zu ziehen und sie seiner vor dem Brückenkopfe 
schwer ringenden 2. Armee zuzuführen. 
Höhe und Abklang des Ringens vor Görz 
(1. bis 4. November) 
Der letzte Oktobertag war nach dem für den Verteidiger erfolg¬ 
reichen Ausgange der vorangegangenen Kämpfe vor Görz nahezu voll¬ 
kommen ruhig verlaufen. Es war aber nur ein kurzes Atemholen des 
Feindes zur letzten Anstrengung, sich in den 3esitz der heißumstrittenen 
Stadt zu setzen. 
Vom Morgengrauen des 1. November lagen die Umrisse der Hügel¬ 
kette von Lucinico bis zur Felsspitze des Mt. Sabotino in den auflodern¬ 
den Flammen ungezählter schwerster Minen- und Granateinschläge. 
Schon um 7hvorm. begann das Vorgehen der italienischen Infanterie.
	        
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