Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Die 2. Bulgarenarmee erreicht den Vardar 
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Die Kämpfe der Bulgaren vom 18. bis zum 22.Oktober 
Auf dem Nordflügel der bulgarischen 1. Armee hatte sich die Lage 
der 6. ID. (S. 227) vorZajecar wegen des nachhaltigen Widerstandes der 
Serben kaum verändert. Auch die Hauptkraft der Armee verzeichnete 
aus gleicher Ursache nur mäßigen Raumgewinn. Die 8. ID. konnte mit 
der Masse erst am 22. Oktober den angeschwollenen Timok nördlich von 
Knjazevac überschreiten, während ihr Südflügel nur bis vor die Stadt 
gelangte. Anschließend stand die 9. ID. östlich und südöstlich von Kame- 
nica. Auf den Höhen östlich von Pirot kämpfte mittlerweile die l.ID., 
von der eine Gruppe in der Richtung gegen Leskovac vorstieß. 
Beachtenswertere Erfolge waren hingegen der bulgarischen 2. Armee 
beschieden. Bei ihr gelang es der 3. ID. am 18. Oktober, die serbischen 
Höhenstellungen westlich von Kriva Palanka zu nehmen, worauf sie 
gegen Kumanovo vordrang, das am 20. erreicht wurde. Am 22. Oktober 
stand die 3. ID. mit je einer Brigade bei Vranje und bei Skoplje, während 
ihre dritte Brigade gegen Bujanovac rückte, um von dort aus die Über¬ 
gänge des Karadag zu sichern. Die 7. ID. erreichte nach äußerst müh¬ 
samen Märschen an diesem Tage Kumanovo. Die Kavalleriedivision hatte 
inzwischen schon am 19. Oktober Veles erreicht und die Verbindung mit- 
einem Infanterieregiment der 7. ID. bei Strumica hergestellt, das mit 
Teilen in das Vardartal vorgedrungen war. Diese bulgarische Abteilung 
stieß am 22. Oktober bei Hudova auf die französische 156. ID., die Gen. 
Sarrail am 14. von Saloniki über Gjevgjeli vorgesandt hatte. Bei diesem 
Gefecht mißlang wohl der Versuch der Bulgaren, die den Franzosen als 
Nachschublinie dienende Bahn zu zerstören1). Aber auch die französische 
156., ID. wagte wegen ihrer vereinzelten Lage noch nicht, durch das enge 
Vardartal weiter vorzustoßen. Zum ersten mahnte die zweifelhafte Hal¬ 
tung der griechischen Truppen zur Vorsicht, und dann war es der gleich¬ 
falls schon gelandeten englischen 10. ID. noch verboten, serbischen Boden 
zu betreten2). 
Weniger günstig lagen die Kampf Verhältnisse auf dem Nordflügel 
der Bulgaren bei Negotin. Die hier fechtende rechte Flügelbrigade der 
1. Armee kam nicht vorwärts. Gen. Bojadjieff richtete nach Temesvár die 
Bitte, das Vorgehen der Gruppe Fülöpp bei Orsova möglichst zu be¬ 
schleunigen. Da es auch im Interesse der 11. Armee lag, daß das unüber- 
1) Nédeff, 11. 
2) L a r c h e r, La grande guerre dans les Balkans (Paris 1929), 84.
	        
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