Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Mißerfolge der Italiener vor Lavarone und Folgaria 
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Außerdem war der Befehlsbereich dieser Brigade geteilt und der östliche 
Abschnitt dem Obst. Ritt. v. Ellison des Geniestabes unterstellt worden. 
Die Vorrückung der 15. ID., die die Aufmerksamkeit des Verteidigers 
von der gegen Lavarone und Folgaria gerichteten Hauptaktion ablenken 
sollte, begann unter dem Schutze einer mächtigen Artillerie, die in vier 
Gruppen (auf dem Mt. Lisser, bei Cast. Tesino, auf dem Agaro sowie im 
Vanoi- und Cismontale) aufgefahren war. Bis zum 16. erreichten die 
Italiener kampflos die Höhe Civaron (südöstlich von Borgo) und die 
Orte Strigno und Bieno; ein weiteres Vordringen über die Ertragsgrenze 
ihrer eingebauten Artillerie unterblieb. Vielleicht hatten sie dank der 
geschickten Verschleierung durch die k.u.k. Sicherungstruppen noch gar 
keine Kenntnis, daß die österreichische Verteidigungslinie viel weiter 
im Westen, über die Höhen Sommo, Panarotta und Kreuzspitz, verlief. 
Am 15. August begann die italienische Artillerie auch gegen die Werke 
der Hochfläche ihr Zerstörungsfeuer, wodurch Cima di Vezzena in 
Trümmer geschossen und Lusern schwer beschädigt wurde. Doch die 
Verlegung der Kampfmittel dieser Forts in geschickt angelegte Fels¬ 
kavernen hatte schon vorher im gleichen Räume neue, viel kräftigere 
und widerstandsfähigere Verteidigungsanlagen entstehen lassen. 
Die vom 17. August an einsetzenden Angriffe der 9. ID. stockten 
schon vor zwei Beobachtungsposten, die sich auf dem Coston (eine halbe 
Kompagnie) und bei der Mga. Milegna (etwa 40 Mann) eingenistet 
hatten. Unterstützt durch die treffsichere Werksartillerie schlugen sie 
heldenmütig bis zum 19. alle Anstürme des vielfach überlegenen Feindes 
ab. Dann ging die Handvoll Kai ser schützen und Kufsteiner Standschützen 
von der Mga. Milegna befehlsgemäß auf den Mt. Maronia zurück, worauf 
am nächsten Tage Alpini die verlassene Mga. Milegna stürmten. Der 
Posten auf dem Coston blieb aber trotz des am 20. gegen ihn gerichteten 
Angriffes zweier Bataillone unerschütterlich stehen. 
Nach viertägiger Pause ging das ganze italienische V. Korps zum 
Angriff vor. Im Suganatal besetzte die 15. ID. am 24. August kampflos 
den Armenterrarücken, Borgo und den Salubio. Die 34. ID. stürmte 
gegen die nach starkem Bombardement für niedergekämpft angesehenen 
Werke Cima di Vezzena, Verle und gegen den feldmäßigen Stützpunkt 
Basson. In wütendem Kampfe, der die ganze Nacht über bis zum Morgen 
anhielt, erlitten die Italiener jedoch einen völligen Mißerfolg1). Die 
!) Den in den Stützpunkt Basson eingedrungenen Feind warf Obst. Otto Ritt. Ellison 
v. Nidlef mit nur fünf Offizieren seines Stabes wieder hinaus. Das Ritterkreuz des 
Militär-Maria Theresien-Ordens lohnte diese außergewöhnliche Heldentat. 
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