Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Brest-Litowsk 
die sie seit der Schlacht bei Opatów innehatten, vorbrechen und dem 
Feinde folgen. Die 46. SchD. des I. Korps besetzte in der dritten Nach¬ 
mittagsstunde den vom Feind kampflos preisgegebenen Brückenkopf von 
Sandomierz. Die Sicherung nördlich davon übernahm am Abend die 
durch Landsturminfanterie verstärkte 16. KBrig. (2. KD.), indes das 
II. Korps die Linie Pielaszów—Cmielów—Ostrowiec gewann. Der rechte 
Flügel der Armee Woyrsch überschritt die Kamienna. 
Aber schon tags darauf, am 24., stießen die Verfolgungstruppen 
allenthalben auf die von Zawichost über Gliniany nach Baltów verlau¬ 
fende neue Stellung, die Ewert für seinen linken Flügel hatte vorbereiten 
lassen. Gemäß dem vom FZM. Puhallo erlassenen Befehle arbeiteten sich 
die zwei Korps der 1. Armee am 25. an die russischen Linien heran, 
wobei das I. Korps auf die Verbindung mit dem linken Flügel der 
4. Armee bedacht zu sein hatte. Links des II. Korps schloß die 7. KD. 
an, während Bredow und die 3.LD. nach verschiedentlichen Kämpfen 
bis an die gut verschanzte Russenfront Baltów—Sienno—Il£a gelangt waren. 
Vor der Front der 1. Armee befand sich das durch zwei Reichswehr¬ 
brigaden und zwei Reiterdivisionen (13. KD. und UralKosD.) verstärkte 
XXV. Russenkorps, dessen nördlicher Flügel über die Kamienna hinaus¬ 
reichte. Rechts von ihm schloß das Grenadierkorps an. Vom XXXI. Korps 
waren am 23. bei den Verbündeten noch Gefangene eingebracht worden; 
seither hatte jedoch ein Funkspruch die Verlegung des Korpskmdos. in 
den Raum östlich von Kazimierz verraten, wohin ihm offenbar auch ein 
großer Teil der Truppen folgte. 
Der 1. Armee fiel nun die Aufgabe zu, die feindlichen Linien in der 
Richtung Gliniany—Tarlów zu durchstoßen, wobei der Südflügel der 
Armee Woyrsch mitzuwirken hatte. Die Russen zeigten jedoch zunächst 
den entschiedenen Willen, ihre neuen Linien zu behaupten. Der am 26. 
geführte Angriff Puhallos kam beim I. Korps, das in den Verfolgungs¬ 
kämpfen der letzten Tage nicht unerhebliche Einbußen erlitten hatte,, 
schon vor den russischen Vorstellungen zum Stehen. Beim II. Korps ver¬ 
mochte die 4. ID., GM. Ritt. v. Jemrich, nächst Gliniany wohl in die Gräben 
des Feindes einzubrechen und darüber hinauszustoßen; doch mußten die 
Angreifer den gewonnenen Boden in der Nacht wieder preisgeben. 
Am 27. und 28. blieb es bloß bei vorbereitenden Maßnahmen zu 
dem nun auch von der Heeresleitung ausdrücklich gewünschten Angriff 
auf Tarlów. Schließlich wurde in einer Führerbesprechung der 30. für 
den Angriff in Aussicht genommen. Aber die vorangehenden vierund¬ 
zwanzig Stunden sollten eine wesentliche Änderung der Lage bringen.
	        
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