Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlice bis Lemberg 
das erst für den 7. zu gewärtigende Eintreffen des k. u. k. X. Korps an das 
Oberkmdo. Mackensen mit der Bitte gewendet, die in tancut einlangende 
deutsche 22. ID. möge vorsichtshalber zunächst hinter das IX. Korps ge¬ 
schoben werden. Mackensen stimmte diesem Antrage zu. 
Schon rollte — ähnlich wie in den Tagen vor Gorlice — wieder 
Eisenbahnzug um Eisenbahnzug voll von deutschen Helmen durch West- 
galizien heran. Die Heeresleitungen der Verbündeten waren im Begriffe,, 
ihre mittelgalizischen Armeen zu neuen Taten aufzurufen. 
Die Einnahme von Stryj 
Während des Heranreifens der Entscheidung bei Przemysl hatte am 
rechten Heeresflügel auch die deutsche Südarmee nach längerer Pause 
einen bedeutsamen Schritt nach vorwärts getan. Als bis zum 19. Mai 
nach viertägigen Versuchen noch immer keine bedeutsamen Erfolge erzielt 
worden waren, hatte der Armeeführer eingegriffen, um an Stelle der 
bisher von den einzelnen Korps an den verschiedensten Punkten geführ¬ 
ten Teilangriffe möglichst starke Kräfte in einem Abschnitte zu einem 
entscheidenden Schlage zu vereinigen1). Er zog hiezu auch die 38. HID. 
der Gruppe Szurmay und eine Brigade der im Korps Gerok eingeteilten 
48.RD.in den Kampfraum des Korps Bothmer, das nunmehr mit diesen 
Kräften sowie mit der 1. ID. und einem Regiment der 3. GID. den Haupt¬ 
schlag in der Richtung Stryj zu führen hatte. Dieser Umgruppierung fiel 
auch der Bodengewinn zum Opfer, den am 22. die k. u. k. 19. ID. am 
äußersten rechten Armeeflügel im Hügelgelände zwischen Perehinsko 
und Spas erzielt hatte und der auf Befehl des Gdl. Linsingen wieder 
aufgegeben werden mußte, um Kräfte für den Kampfraum der 48. RD. 
freizubekommen. 
Am 26. Mai brach der Angriff Linsingens neuerlich los. Das Er¬ 
gebnis sollte jedoch wenig befriedigend sein. Die 40. HID. Szurmays kam 
bei Gaje-W±. etwas vorwärts. Westlich von Stryj gewann die 38. HID. 
wenig, die deutsche Stoßgruppe fast gar nichts an Boden. Nirgends konnte 
gestürmt werden. Die Erfolge am 27. blieben noch mehr hinter den Hoff¬ 
nungen der Führung zurück. Selbst die ausgiebige Artillerievorbereitung 
hatte, wie es sich bei der Durchführung des Infanterieangriffes heraus¬ 
stellte, den teilweise im Waldgelände liegenden und in großer Zahl und 
Tiefe eingebauten Hindernis- und Flankierungsanlagen des Feindes nicht 
viel anhaben können. 
1) Nach einer Zusammenstellung des deutschen Reichsarchivs (Handschrift).
	        
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