Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Linsingens Vorschläge ¡zur Wendung der Lage 
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näheren Vorfeld festzusetzen. Gegen die russische Kernstellung schien 
aber ein Erfolg nur durch den nunmehr eingeleiteten Sappenangriff bei 
kräftiger Artillerieunterstützung möglich. 
GdK. Pflanzer-Baltin besorgte, daß der Feind die Neutralität Ru¬ 
mäniens nicht respektieren und südlich vom Prath gegen Czernowitz vor¬ 
brechen werde. Zur etwaigen Abwehr eines solchen Unternehmens wurden 
Teile der 6. KD. nach Molodia gelegt. Überdies kündete auf Weisung der 
Heeresleitung der öst.-ung. Militârattaché in Bukarest der Regierung 
König Ferdinands an, daß für den Fall, als die rumänischen Behörden 
eine Neutralitätsverletzung nicht mit der Entwaffnung der russischen 
Angriffstruppen beantworten sollten, die Abweisung eines Vorstoßes ohne 
Rücksicht auf die Gefährdung rumänischen Gebietes erfolgen müßte, wo¬ 
bei es aber die öst.-ung. Truppen trotzdem vermeiden würden, die Grenze 
zu überschreiten. 
In der Angriffstätigkeit der deutschen Südarmee trat nach den Er¬ 
folgen des 22. März eine Pause ein. Russische Vorstöße, die sich haupt¬ 
sächlich gegen das XXIV. RKorps richteten, wurden aufgefangen. 
Linsingen drahtete am 23. an die DOHL. nach Mézières, die 2. Armee 
habe den Angriff aufgegeben, auch Pflanzer-Baltin dringe anscheinend 
nicht mehr vorwärts, weshalb ein Durchkommen durch die Karpathen 
in diesem Monate ausgeschlossen sei. Wie beim Kaiser Wilhelm habe er 
nunmehr auch in Teschen beantragt, die Operation nördlich des Gebirgs- 
walles fortzusetzen (S. 194). Eine tags darauf erfolgte Anfrage des AOK., 
ob er für den Fall des Überganges zur Defensive Truppen abgeben 
könne, verneinte er. Dagegen schlug er dem GdK. Pflanzer-Baltin wieder 
vor, dem GdK. Marschall die 5. oder eine andere Infanteriedivision zur 
Verfügung zu stellen, damit dieser deutsche General die Gebirgspforten 
für die Südarmee endlich aufzuriegeln vermöchte. Bei der augenblick¬ 
lichen Lage der Armeegruppe war dieser Wunsch unerfüllbar. 
Die Befehle vom 17. und 19. März sowie auch die Beantwortung des 
von Linsingen am 23. gestellten Antrages bewiesen, daß jetzt auch von der 
Heeresleitung eine Verstärkung des rechten Heeresflügels geplant wurde. 
Sie vertröstete den deutschen Armeeführer, daß die russischen Angriffe 
gegen Böhm-Ermolli und Boroevic vorerst abzuweisen seien, ehe der 
Kampfgruppe im Pruth-Dniestergebiete Verstärkungen und dem West¬ 
flügel seiner Armee Ersatz für die deutschen Truppen zugeschoben wer¬ 
den könnten. Bis dahin müsse der Angriff, namentlich an beiden Flügeln, 
f ortgesetzt und der gegenüberstehende Feind verläßlich gebunden werden. 
Mittlerweile war die Bildung des deutschenBeskidenkorps beschlossen
	        
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