Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Karpathenwinter 1914/15 
worden, aber es bedurfte erst eines besonderen Befehles Kaiser Wil¬ 
helms1), bevor der Führer der deutschen Südarmee einer abermaligen 
Aufforderung der k. u. k. Heeresleitung zur Kräfteabgabe entsprach. 
Linsingen bestimmte hierauf die deutsche 4. ID. zum Abtransport und 
ersetzte sie bei Hof mann durch die 12. LstTerrBrig. des Korps Gerok. 
Die Osterschlacht in den Karpathen 
(1. bis 6. April) 
Hiezu Beilage 10 sowie Skizzen 21 und 22 
Zurücknahme der 2. Armee hinter den Karpathenhauptkamm 
In den mittleren Karpathen war unterdessen die Lage der 2. Armee 
unhaltbar geworden. Die Russen hatten die öst.-ung. Linien an mehreren 
Stellen eingedrückt oder durchbrochen (S. 238). Vornehmlich schlug jetzt 
der Feind weiter gegen den rechten Flügel des XVIII. Korps los, bis 
dieser am 1. April in den Morgenstunden in das Wetlinkatal zurücksank. 
Die Nahtstelle zum V. Korps lag in tiefer Einbeulung. Auch das Korps 
Schmidt und die 41. HID. verloren wichtige Berghöhen. GdK. Böhm-Er- 
molli ersuchte nunmehr seinen Nachbar Linsingen, die Südarmee möge 
ihren linken Flügel bis zum Stryj strecken, damit das 2. Armeekmdo. 
von dort Kräfte heranziehen könne. Da von Munkács aus die Erfüllung 
dieses Wunsches erst für die Nacht auf den 7. in Aussicht gestellt wurde, 
während Eile not tat, suchte die Heeresleitung eine Hilfeleistung im 
Wege der 3. Armee herbeizuführen. 
Gdl. Boroevic hatte im Sinne des am Abend des 31. erhaltenen Be¬ 
fehles (S. 241) gemeldet, er werde das Beskidenkorps nach und nach zur 
Ablösung der 2., der 24. ID. und der 21. SchD. des X. Korps einsetzen, so 
daß diese drei Divisionen vom 10. April abends an hinter dem Ostflügel 
der 3. Armee verfügbar seien. Das AOK. forderte aber, daß mindestens 
eine Division schon am 4. zum Abrollen aus dem Laborczatale gegen 
Osten bereitstehe. Auch diese Maßnahme konnte nicht mehr rechtzeitig 
wirksam werden; das 2. Armeekmdo. zweifelte, daß die gegenwärtige 
Stellung solange zu halten sein werde. Noch war beim Korps Schmidt 
ein Gegenangriff im Gange, vielleicht gelang es hiedurch, das wankende 
Gebäude der Verteidigung zu stützen. Als sich aber auch diese Hoffnung 
als trügerisch erwies, entschloß sich Böhm-Ermolli am 1. April kurz nach 
2h nachm., die Armee staffelweise hinter den Hauptkamm des Gebirges 
!) Reichsarchiv (Manuskript).
	        
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