Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Hoffnungen auf den Austritt der Südarmee aus dem Gebirge 
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rend seine Westgruppe bei Waschkoutz hielt. Nach einem aufgefangenen 
Funkspruche hatten die Pruth aufwärts abziehenden Teile des russischen 
XXX. Korps bei Zablotów wieder über den Fluß zu setzen, gegen die 
Ostflanke der Armeegruppe vorzustoßen und hiedurch deren Vorgehen 
aufzuhalten (S. 164). Lilienhoff erhielt daher den Befehl, am 19. von Wasch¬ 
koutz nach Sniatyn zu rücken und dann über Horodenka und Tiumacz 
dem Ostkorps in der Staffel nachzumarschieren. In Czernowitz war nur 
das Detachement Major Papp zu belassen, um die gegen Nowosielica 
zurückgegangene schwächere Russengruppe in Schach zu halten. 
Aller Wahrscheinlichkeit nach mußte es also in Kürze glücken, die 
russische Front gegenüber der deutschen Südarmee durch Rückenbedro¬ 
hung zum Abzug zu zwingen und die Gebirgsausgänge für Linsingen zu 
öffnen. Die Streitkräfte dieses deutschen Armeeführers erwehrten sich 
in unaufhörlichen Kämpfen russischer Gegenstöße, wobei die Hauptlast 
des Ringens vom XXIV. RKorps und von der Gruppe Hofmann getragen 
wurde. Leider gab am 18. der rechte Flügel der 19. ID. nach und wich 
um etwa 1 km zurück. Die drei Brigaden Hofmanns zählten wenig mehr 
als 6000 Feuergewehre x) ; diese Truppen, die seit dem 23. Jänner pausen¬ 
los im Gefechte gestanden und nur dreimal unter Dach gekommen 
waren, hatten die Grenze ihrer Kampffähigkeit erreicht. Aber auch die 
deutsche 1. ID. und die 3. GID. lagen bewegungslos vor starken Stellungen. 
Schon rollte jedoch die k. u. k. 5. ID. der 1. Armee heran und nach 
dem glücklichen Ausgang der Winterschlacht in Masuren auch die deutsche 
4. ID. Hingegen mußte die deutsche 5. KD. untätig hinter der Armee¬ 
front verharren. Mit Billigung der k. u. k. Heeresleitung entschloß sich 
Linsingen, alle diese Kräfte, wie dies schon mit der 10. KD. geschehen 
war, über Delatyn dem linken Flügel Pflanzer-Baltins zuzuführen, um sie 
nicht in ergebnislosen Gebirgskämpfen verbrauchen zu lassen. Zunächst 
fuhr die 5. ID. über Máramaros-Sziget gegen Delatyn weiter, wo ihre 
Spitzenstaffel am 20. einlangte. 
Unter diesen Umständen wünschte der Führer der deutschen Süd¬ 
armee seinen Einfluß auch auf die Kampfführung jenseits der Karpathen 
geltend zu machen. Nachdem sich GM. Stolzmann schon am 16. in Mára¬ 
maros-Sziget über die Verhältnisse eingehend orientiert hatte, wurde GdK. 
!) FML. Hofmann verfügte nur über eine halbe Gebirgskanonen- und eine Ge- 
birgshaubitebatterie, da er bei Offensivbeginn das Gros seiner Gebirgsartillerie an das 
XXIV. RKorps und die 3.GID. hatte abgeben müssen. Bei allen drei Brigaden befan¬ 
den sich nur ein Stabsoffizier und acht Hauptleute. Der Gruppenführer bat daher das 
AOK. um Verstärkung durch eine Heeresbrigade.
	        
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