Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Karpathenwinter 1914/15 
kräftiger Offensive vorwärts : Hindenburg im Norden, Pflanzer-Baltin im 
südlichen Ostgalizien und in der Bukowina. 
GdK. Pflanzer-Baltin durchlebte nunmehr eine Reihe außergewöhn¬ 
lich spannungsvoller Tage. Die Erfüllung seiner durchaus nicht einfachen 
Aufgabe verlangte, der Südarmee durch Abschwenken gegen Nordwesten 
die heißersehnte Hilfe zu leisten. Da diese Bewegung aber gleichzeitig 
in der Richtung Stanislau gegen die dort aller Voraussicht nach ein¬ 
treffenden russischen Verstärkungen zu sichern war, erforderte dies ein 
sorgfältiges Abwägen der Kräfte für den einen und den anderen Zweck. 
Infolge der ursprünglich notwendigen Rechtsstaffelung hing der rechte 
Flügel zurück, während man jetzt das entgegengesetzte Verhältnis ge¬ 
braucht hätte (Skizze 6). 
Nach der am 16. geglückten Einnahme von Kolomea wurde der nach 
Ottynia abziehende Feind nur von schwachen Kräften verfolgt; FML. 
Czibulka mußte aber der Masse seiner Truppen bei Kolomea die un¬ 
umgänglich nötige Rast gewähren. Die Russen hatten jedoch den Weg 
nach Stanislau noch nicht endgültig freigegeben. Am 17. — Pflanzer- 
Baltio war an diesem Tage mit seinem Stabe von Máramaros-Sziget 
nach Delatyn übersiedelt — stand die Hauptkraft der 42. HID. in hartem 
Kampfe nördlich von Nadwórna. Ungesäumt traf der Armeegruppen¬ 
führer Anordnungen, um der Division Hilfe zu bringen. Die 6. ID., be¬ 
reits im Vormarsche auf Dolina, hatte an den linken Flügel, Czibulka 
mit seiner Hauptkraft — Teilen der 36. ID. und der 10. KD. sowie mit 
dem Detachement Mihaljevic — im Nachtmarsche von Kolomea an den 
rechten Flügel der Kroaten heranzurücken und in deren Gefecht einzu¬ 
greifen. Nur Czibulkas östliche Kolonne blieb im Vorgehen auf Ottynia. 
Diese Bewegungen füllten den 18. aus. Die Russen schlüpften aber jetzt 
aus der Schlinge und zogen vor der 42. HID. nordwärts ab; ihnen folgte 
die k. u. k. 10. KD. auf dem Fuße in der Richtung gegen Stanislau. 
Pflanzer-Baltin ließ nunmehr die Masse der Armeegruppe gegen 
Dolina einschwenken. Vom XIII. Korps hatte die 6. ID. mit Benützung 
leerer Verpflegstuhrwerke schleunigst über Ro£niatow zu rücken und 
mit ihrer Spitzenstaffel am 20. in Dolina einzutreffen; die 42. HID, 
hatte an diesem Tage Ro±niatow zu erreichen. Die 5. HKD. und die 
Gruppe Benigni sollten diesen Kräften nachmarschieren, der Rest des 
Ostkorps die Verfolgung auf Stanislau fortsetzen. 
Auf dem äußersten rechten Flügel waren GM. Lilienhoffs Reiter 
am 17. in das neuerlich vom Feinde befreite Czernowitz eingezogen ; tags 
darauf rückte auch die Ostgruppe dieses Generals in die Stadt ein, wäh-
	        
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