Volltext: Vom Isonzo (von der Soca) bis in die Seisera [31]

alten Holzhäuser reden die Ruinen von Reu-F 
und seinem Skurz durch die ..Kulturbringenden Be¬ 
freier". Und noch lange wird die wüste Geaenwart hin¬ 
einragen in ein Klein zusammengedrücktes Morgen und 
hineinblasen in die Heitzglut neu entfachten nationalen 
Erbhasses. — 
Auf den Höhen bis hinauf zum steinernen ..Nordkopf" 
durchfurchen braune und karstige Gräben Wiesen, 
Wälder und Felsen, gleichfalls im wilden Gewirre. Ge- 
rade hierher ins unfruchtbare Gebiet kommt diesmal 
der Erntemann, der Schnitter, der — Tod. Und in das 
ewige Konzert der Batterien hallt herzzerreißend der 
Schmerzensschrei Getroffener „Sanität, Sanität!" 
„Mama mia!" — «Ajuti mi Austriaci!" .... 
Und in wenigen Tagen werden sich neue Stimmen 
der Trauer in Italien erheben: „Rachel weint über 
ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen, weil sie 
nicht mehr sind." (3er. 31, 15). 
Die Brüder aber fragen sich: wofür kämpfen wir 
in unserem sacro egoismo? Wie anders reden die 
Unsrigen: 
..Ein furchtbar wütend Schrecknis ist der Krieg, 
Die Herde schlägt er und den Hirten. 
Ertragen muß man, was der Himmel sendet. 
Unbilliges erträgt kein edles Herz." 
* 
Raffer, schmutziger und unwirklicher denn je starren 
jetzt im Herbst unsere Gräben, selbst die Deckungen 
bieten nicht genug Schuh wider Regen und Feuchtig¬ 
keit. Die Rächte sind düster und kühl und gefahrvoll: 
denn die Finsternis ist der Bundesgenosse des Feindes. 
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