Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

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Zusammenfassung. 
auszeichnet, selbst in seinen höheren Teilen keine grössere Regen 
menge aufweisen, als etwa jene von Plan im Pfelderthale, das ist 
1295 mm.“ 
Nach den Ergebnissen der hier vorliegenden Untersuchung der 
Schneegrenzhöhen darf man die Berechtigung dieses Vorganges füglich 
bezweifeln. Es wird ja auch im Inneren der Alpen eine Maximalzone 
der Niederschläge in einer gewissen Höhe an den Gehängen geben, 
aber diese werden in ihrem absoluten Betrag ebensoviel oder noch 
mehr hinter den auf den entsprechenden Höhen der Ra'ndketten fallenden 
Zurückbleiben, als die Thalstationen der inneren Alpenthäler denen des 
Alpenvorlandes nachstehen. Wenn man beachtet, welchen Einfluss die 
gegenüber den mächtigen Ketten unserer Alpen verschwindenden Berg- 
und Hügelrücken Thüringens auf die Verteilung der Niederschläge aus 
üben und wie sie ihren Regenschatten weit über die Ebene hinwerfen 
(Assmann 1. c., Karte 7), so wird man sich von den Niederschlags 
verhältnissen unserer grossen europäischen Wetterscheide, die doch 
selbst wieder einen Erdstreifen von zwei Breitegraden bedeckt, eine 
etwas weniger einfache Vorstellung machen müssen. Gerade wegen 
der vorauszusetzenden Mannigfaltigkeit und Verwickelung der Verhält 
nisse sehe ich aber hier davon ab, auf die mir vorliegenden meteoro 
logischen Daten, welche zum Teil die volle Bestätigung der oben aus 
gesprochenen Ansicht bringen, zum Teil ihr auch schwer zu lösende 
Widersprüche entgegensetzen, einzugehen. Denn ihre Untersuchung 
wäre eine Arbeit für sich und würde ausgedehnte technisch-meteoro 
logische Vorarbeiten über den Wert der einzelnen Beobachtungsreihen 
erfordern, so dass ich nicht daran denken kann, sie zu unternehmen. 
Ich will nur nochmals wiederholen, dass die Gletscheiwerteilung in den 
Alpen auf eine sehr beträchtliche Verringerung der absoluten 
Niederschlagsmengen im Inneren der grossen Erhebungsmassen hin 
deutet, und zwar scheint es sich weniger um die Entfernung vom 
Rande der Alpen überhaupt, als um die Lage innerhalb jener Gebiete 
zu handeln, welche in die Schneeregion aufragen. 
Bezüglich der Verteilung der Niederschläge auf die Jahreszeiten 
gilt bekanntlich allenthalben in unseren Alpen das Gesetz, dass die 
Winter trocken, die Sommer nass sind. Ich setze aus Hann, Unter 
suchungen über die Regenverhältnisse von Oesterreich-Ungarn S. 32 
folgende kleine Tabelle hierher: 
Niederschlag in Prozenten 
der Jahressumine: 
Niederösterr. Alpen 
Oberösterr. Alpenvorland . . . 
Oberösterr. Salzburger und Obersteyr. Alpen 
Nordtirol und Vorarlberg 
Ostkärnten nördlich der Drau 
Südseite der Hohen Tauern 
Oberes Drauthal 
Oberes Etschthal 
Oktober- 
April- 
Sep 
März 
September 
tember 
34,3 
65,6 
8,6 
35,7 
64,3 
8,5 
38,3 
61,6 
8,6 
36,8 
63,2 
8,8 
33,8 
66,2 
10,2 
36,1 
64,1 
11,8 
39,6 
60,2 
10,0 
38,1 
61,9 
10.2
	        
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