Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

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Oestliche Tauern. 
(Sonklar 627), Gesamtraum 3195,6 ha (Sonklar 2742 ha), davon 864 ha 
(27 °/ 0 ) unter und 2331,6 ha über 2600 m; Verhältnis 1 : 2,46. 
Mit diesem Flächeninhalt nimmt • die Pasterze unter den Glet 
schern der Alpen den siebenten Rang ein. Sie wird aber wesentlich 
übertroffen nur vom Aletschgletscher, welcher dreimal, und vom Gorner 
gletscher, welcher zweimal so gross ist. Hingegen sind das Mer de Glace, 
der Viescher- und Unteraargletscher nur etwa um ein Viertel, der 
Untere Grindelwaldgletscher um ein Siebentel grösser, gehören also 
im allgemeinen demselben Typus an. Die grössten Gletscher der Ost 
alpen , wie der Gepatsch, bleiben hingegen um mehr als ein Drittel 
hinter ihr zurück. 
Das Verhältnis der Räume über und unter 2600 m ist ein sehr 
merkwürdiges und begründet einen tiefgehenden Unterschied gegen 
über den grossen Gletschern des Oetzthales, welche in ihren Dimen 
sionen der Pasterze sonst am nächsten kommen. Ich möchte aber 
trotzdem daraus nicht allzuviel Folgerungen auf die Höhe der Schnee 
grenze ziehen. Die aussergewöhnliche Breite und geringe Neigung 
des Thaies in der Höhe von 2300 bis 2600 m und die Verschmälerung 
weiter abwärts begünstigen eine fast seeartige Anstauung der Eis 
massen gerade in dieser früher angegebenen Höhe und vermehren den 
eisbedeckten Raum unter 2600 m in einer besonderen Weise. Auch 
wird die Zunge infolge der grossen relativen Höhe des Glöckners jeden 
Tag verhältnismässig früh einer Beschattung teilhaftig, deren Einfluss 
ich nicht gering anschlagen möchte. 
Wegen der mustergültigen Vollkommenheit, in welcher die Past 
erze alle einzelnen Erscheinungen des Gletscherwesens aufweist, dann 
der Nachbarschaft des schon seit 90 Jahren von Fremden besuchten 
und bestaunten Glöckners ist dieselbe schon früh der Gegenstand 
wissenschaftlichen Interesses und die Stätte von Beobachtungen ge 
worden, obwohl die Unterkunftsverhältnisse erst in neuester Zeit er 
trägliche wurden. Zwar ist die ältere Glocknerlitteratur arm an 
Notizen, welche für unsere Zwecke Wert besässen, dafür ist aber die 
Pasterze als erster aller Gletscher der Ostalpen schon vor 40 Jahren 
vermessen und eingehend beobachtet worden. 
Es kann nicht meine Aufgabe sein, hier einen Auszug der grossen 
Arbeit der Gebrüder Schlagintweit zu geben, um so mehr, als ihre 
Forschungen — ebenso wie die Darstellung im Buche — den physi 
kalischen V erhältnissen der Gletscher im allgemeinen und nicht gerade 
dem Untersuchungsobjekt als solchem galten. 
So können die weitläufigen Untersuchungen über Moränen, Spalten 
und Ogiven der Pasterze hier unberücksichtigt bleiben. Hingegen dürfen 
die Ergebnisse der Geschwindigkeitsmessungen nicht übergangen werden. 
Linie 'A, zwischen Grossem und Kleinem Burgstall, 4825 m vom Ende: 
Pfahl I. 
Beobachtungszeit: Entf ™g Totale Be- 
° vom linken wegung m 
1848 Ufer: cm: 
27,8. bis 7,9. x ) 
263 Stunden 60 m 65 cm 
Mittlere Bewegung 
in einer I in einem 
Stunde: Tage: 
0,247 5,93 
9 27,8. — 27. August u. s. f.
	        
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