Volltext: Douaumont [1] (Band 1/1925)

Intermezzo. 
in blühender Kirschbaum ist unser Dach. Wie 
schimmern seine weißen Blüten im Mondlicht so 
geisterhaft. Wie wundersam fein reiht sich Zweig 
an Zweig zu silbernen Fäden und Netzen. Müde 
Heimchen zirpen melancholisch leise vor sich hin. 
Ein paar Leuchtkäfer glühen rosenrot. Und das 
stille Summen der Käfer verwebt sich mit dem 
Zirpen der Heimchen zu einem fernen Sang, der heimlich durch die 
Blüten zieht. . . . 
Wie klingt es doch? 
Abgrundtiefe Maiennacht. So tief, daß es den fröstelt, der in 
Dich hineinschaut. . . . 
„He — ablösen! Mensch, so werde doch wach!" 
Richtig. Traum ist es gewesen. Kein Kirschbaum ist da. Aber 
dort! Gleich Millionen weißer Blüten wölbt sich lichtübersät der 
Nachthimmel. Kein Heimchengesang — aber fern irgendwo dort 
im Schwarzen rollt ab und zu eine schnarrende Melodie ab. Und 
hoch da oben zwischen den Blüten des Maienhimmels surren leise 
riesige Käfer. Nachtflieger. Der Mond verrät sie nicht. Und auch
	        
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