Volltext: Das Marnedrama 1914 1. Teil [22/I. Teil] (Band 22 1. Teil / 1928)

Rcs.Jäg.Batl. 10 stößt bei ie Bout du Val aus den Feind. 
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hatten, waren, dem Korpsbefehl entsprechend, zur 19. Res.Div. in Marsch 
gesetzt worden. 
Bei der 38. Res.Jnf.Brig. war als erster Schützenschleier gegen 2° 
nachm. ein Zug der 2,/Ref.Jäg. 10 unter Lt. d. R. Müller auf le Bout 
du Val vorgegangen. Das Bataillon folgte nach etwa zehn Minuten und er- 
reichte die spärlichen Häusergruppen des Dörfchens, ohne vom feindlichen 
Artl.Feuer gefaßt zu werden, gegen 2"° nachm. Noch immer war man sich 
völlig im Unklaren, wo der Feind steckte und wie stark er war. Jetzt hörte 
man das Tacken eines französischen Maschinengewehrs und kurz darauf 
kam Meldung vom Lt. d. R. Müller, daß er hart nördlich des ersten Wald- 
stllckes westlich von le Bout du Val in feindlichem M.G.Feuer festläge! die 
Höhen nordwestlich Charleville schienen vom Feind besetzt zu sein. Sogleich 
entschloß sich Hptm. Krahmer-Möllenberg, die 2. Komp. (ohne 
Zug Müller) mit rechtem Flügel am Wege le Bout du Val—Charleville, 
Zinks daneben die 4. und am weitesten östlich die 3. Komp. — diese hatte nur 
zwei Züge, der dritte war am 31.8. bei Etreux zurückgelassen worden — 
zum Angriff auf Charleville einzusetzen, während er die 1. Komp. zunächst 
als Reserve am Ostrand von Bout du Val zurückbehielt. Die vordere Linie 
sollte sofort antreten, obwohl rechts und links keine Anfchlußtruppsn zu 
fehen waren. 
Das Ref.I.R. 91 war tatsächlich noch nicht heran. Nachdem es zunächst 
das II. Batl. gegen 2™ nachm. von la Charmotte aus hatte antreten lassen, 
Marschrichtung Höhe 218 westlich Charleville, — das I.*) sollte rechts, das 
III. links gestaffelt mit linkem Flügel am Wege nach Bout du Val folgen — 
fchlug sofort lebhaftes feindliches Artl.Feuer den vorgehenden Schützen ent- 
gegen. In kurzen, gruppenweisen Sprüngen mußte sich das II. Batl. über 
die fast 1Kkm lange, völlig deckungslose Fläche bis in Höhe von Bout du 
Val vorarbeiten, während die Jäger ohne feindliches Feuer schnell bis 
dorthin vorwärtsgekommen waren. Aber auch für letztere begann es ernst 
zu werden, als die Schützenlinien der 2., 4.und 3. Komp. aus dem Südrand 
von Bout du Val und östlich davon vorgingen. Sofort erhielten sie lebhaftes 
Inf.- und M.G.Feuer aus dem Waldstück südwestlich des Dörfchens, das, 
halb flankierend, ein weiteres Vorgehen in der befohlenen Richtung verbot. 
Außerdem hatte aber auch die französische Artillerie die Jäger erkannt und 
nahm sie unter wirksames Feuer. Zuerst mußte jetzt die feindliche Infanterie 
mit ihren Maschinengewehren westlich der Straße vertrieben werden. 
Hauptmann Krahmer - Möllenberg zog hierzu die 4.Komp., die erst 
*) Die 4. Komp. war als Bahnschutz in Belgien zurückgeblieben. 
Marnedrama 1914, 1. Teil. 
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