Volltext: Flandern 1917 [27] (Band 27/1928)

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noch Arras-Schlacht ließen sich „an Furchtbarkeit mit dem Kampf in 
dem verschlammten, schwimmenden Trichterfelde unter dem unausge- 
setzten Hagel schwerster Geschosse, ausgedehnten Vergasungen, rasendem 
Maschinengewehrfeuer gegen die sich immer wieder heranwälzenden 
Massen des zähen Angreifers vergleichen." Der Gewinn der Gegner in 
dem monatelangen Ringen bestand in der Ausbeulung der deutschen 
Front um höchstens 8 bis 9 km Tiefe auf einer Grundlinie von rund 
25 km. Die deutsche Linie verlief nunmehr am Houthulster-Wald— 
östlich Poelkapelle und Passchendale—Beselare—Geluveld—östlich 
Hollebeke—Waasten, — „ein schmaler Erfolg bei der langen Dauer des 
Kampfes und der ungeheuren Überlegenheit an Kräften und Kampf- 
Maschinen, zudem strategisch bedeutungslos." 
Am 3. Dezember erließ der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe, 
Generalfeldmarschall Kronprinz Rupprecht von Bayern, 
folgenden Befehl: 
„Die große Schlacht in Flandern scheint beendet zu sein. 
Somit ist für mich der Augenblick gekommen, um allen Führern 
und Truppen, die in der Flandernschlacht waren, meinen Dank und 
meine Anerkennung auszusprechen. 
86 Divisionen, darunter 22 in zweimaligem Einsatz, die Masse 
unserer Heeresartillerie und sonstiger Waffen und Formationen haben 
an dieser gewaltigsten aller bisherigen Schlachten teilgenommen. Die 
Söhne aller deutschen Stämme haben hier in heldenmütiger Tapferkeit 
und zäher Ausdauer gewetteifert und den Durchbruchsversuch der Eng- 
länder und Franzosen zum Scheitern gebracht, der ihnen die Entschei- 
dung durch die Eroberung Flanderns und unserer U-Bootbasis bringen 
sollte. Trotz des unerhörten Masfeneinsatzes an Menschen und Material 
hat der Feind nichts erreicht. Ein schmales, gänzlich zerstörtes Trichter- 
feld ist sein ganzer Gewinn. Er hat diesen Gewinn mit außerordent- 
lich hohen Verlusten erkauft, während unsere Verluste weit geringer 
waren als in joder bisherigen Abwehrschlacht. 
So ist die Schlacht in Flandern eine schwere Niederlage für den 
Gegner, für uns ein großer Sieg. Wer dabei war, kann stolz daraus 
sein, ein Flandernkämpfer zu sein. Jedem einzelnen Kämpfer ist der 
Dank des Vaterlandes sicher. Nur dadurch, daß unsere Front in Flan- 
dern jedem Ansturm trotzte, ist es für die oberste Führung möglich ge- 
wesen, im Osten gegen die Russen, im Süden gegen die Italiener ge- 
waltige Schläge zu führen.
	        
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