Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Höhe 285 gewonnen, aber teilweise wieder geräumt. 
237 
Auch die links anschließende 5./S8 erreichte, wenn auch erst nach schweren 
Handgranatenkämpfen, die Kuppe der Höhe 28S und gewann Anschluß 
an die Jäger. Der Angriff der 6./98 jedoch blieb im rasenden Feuer von 
links her flankierender feindlicher Maschinengewehre bereits in den 
Sprengtrichtern dicht vor 'den Ausgangsgräben stecken. Die Stellung des 
Feindes war hier nicht sturmreif; von den beiden Minenwerfern, die auf 
diesen Teil angesetzt waren, war der eine infolge Materialschadens, der 
andere durch einen Volltreffer ausgefallen. Mit starken Verlusten flutete 
die Kompagnie, nachdem der Kompagnieführer, Hptm. L i ch e l, und 
Lt. Gitz verwundet waren, in die Ausgangsstellung zurück. 
Die 5./S8 geriet dadurch in eine bedenkliche Lage; sie schwebte mit 
dem linken Flügel in der Luft und wehrte nur mit Mühe Umfassungs- 
versuche der Franzosen gegen diesen Flügel ab. Der Kompagnieführer, 
Oblt. Hindrischet, fiel, diedrei Zugführer wurden verwundet, so daß 
Utffz. P i o t r o w s k y den Befehl über die Kompagnie übernahm. 
Heldenmütige Versuche der als Reserve zurückgehaltenen 7./98 (Hptm. 
Prack) t), der schwer ringelchen 5. zu Hilfe zu kommen, scheiterten. 
Im Laufe des Nachmittags setzte lebhaftes feindliches Artilleriefeuer, 
zum Teil schwerster Kaliber, aus Südwesten, Süden und Südosten auf 
die Stellung der 6. Jäger und der 5./98 ein, die in den flachen, breiten 
Gräben, ohne Unterstände und ohne Schulterwehren schutzlos dem 
fürchterlichen Orkan preisgegeben waren. Schwerste blutige Verluste 
traten ein, in den unzusammenhängenden Trichtern, in welche die Stel- 
lung bald verwandelt war, lagen blutend und stöhnend die Trümmer der 
schnell zusammenschmelzenden Kompagnien. Unter 'diesen Umständen ent- 
schloß sich Hptm. Frhr. o. Sinner, wenn auch schweren Herzens, 8.15 
abds. in die Ausgangsstellung zurückzugehen; am feindwärts gelegenen 
Südhange der Höhe 285 war die Stellung auf die Dauer doch nicht zu 
halten. Unter Zurückschaffung allen Materials, aller Verwundeten und 
Toten verlief das Zurückgehen in voller Ordnung. Auch die 5./S8 schloß 
sich nunmehr selbstverständlich der Rückwärtsbewegung an. 
Die 67. Brigade, der von dem freiwillig gefaßten Entschluß der 
Räumung Meldung erstattet wurde, befahl gegen Mitternacht dem 
Jägerbataillon, nochmals vorzugehen. Aber nur die rechte Flügel- 
kompagnie gelangte ein Stück vorwärts bis etwa in Höhe des linken 
Flügels der II./135, ohne jedoch mit diesem Bataillon die direkte Ver- 
bindung herstellen zu können. Die Franzosen setzten sich in der Lücke 
fest. Der Führer der linken Flügelkompagnie (8.) des Abschnitts II./135, 
Hptm. Schreiner, erkannte die Gefahr und sammelte alle irgend