Volltext: Argonnen [18] (Band 18/1927)

238 Die Stellung bleibt endgültig auf dem Nordhange der Höhe 283. 
erreichbaren Reservemannschaften, Ordonnanzen, Melder und Burschen, 
um den Feind zurückzudrängen. Im Morgengrauen des 28. September 
kam es, da auch die Franzosen jetzt in der Lücke durchzustoßen versuchten, 
zu einem wilden, erbitterten Handgemenge. Durch herzueilende Teile der 
6;/135, 2. und 3./130 und Il./Qdw. 26 wurde der Feind jedoch mit 
blutigen Köpfen wieder zurückgeworfen und um 8.3V vorm. die Ver¬ 
bindung mit dem rechten Flügel des Jäger-Bataillons hergestellt. 
Die Kampfgruppe des Generals Stamm hatte somit nur am 
rechten Flügel der Jäger etwas Gelände gewonnen. Die am späten 
Abende des 27. September noch als Unterstützung eingetroffene 9./98 
(Hptm. O b l a d e n) wurde an Stelle der völlig abgekämpften 6./98 dem 
Bataillon M u e n ck e zur Verfügung gestellt, das in die vor seiner 
Stellung befindlichen Sprengtrichter jetzt Postierungen vorschob, um 
durch Sappieren und Verbinden der einzelnen Trichter eine neue Linie 
zu schaffen. Französische Gegenangriffe am 28. September und den 
folgenden Tagen wurden abgeschlagen. 
Die Gesamtverluste des Feindes an Gefangenen beliefen sich auf 
5 Offz. und 329 Mann, die den Limenreghnentern 4, 72, 82, 91 und 
Genie 1 angehörten. Nach ihren Aussagen waren die 19. Jnf.Div. und 
der größte Teil der 9. Jnf.Div. des V. A.K. in die Champagneschlacht ge- 
worfen worden, so daß östlich der Varenner-Straße dem deutschen XVI. 
A.K. jetzt nur noch die 125Jnf.Div. gegenüberzuliegen schien. Hätte das 
Argonnenkorps jetzt Reserven oder frische Truppen gehabt, so hätten sich 
große Möglichkeiten geboten. Aber' die deutsche O.H.L. mußte alles, was 
sie hatte, an die gefährdete Ehampagize-Front werfen. 
Das Generalkommando war mit dem Ergebnis des Angriffs bei 
Höhe 285 anfangs nicht zufrieden und glaubte, daß sich die Zurücknahme 
des Jäg.Batls. 6 und der S./98 vielleicht hätte vermeiden lassen; es ge- 
langte aber nach Inaugenscheinnahme der Verhältnisse selbst zu der über- 
zeugung, daß dem Jägerbataillon aus dem Räumen der Stellungen am 
Südwesthange der Höhe 285 kein Vorwurf zu machen sei. Die 33. Ins. 
Dw. riet selbst nach Prüfung der durch den Angriff gewonnenen Linien 
von einer Wiederholung des Angriffs des linken Flügels ab. Die jetzige 
Stellung erschien in jeder Beziehung brauchbar. General v. M u d r a 
erklärte sich mit dieser Ansicht der 33. Jnf.Div. einverstanden. 
Die Höhe 285 blieb jedoch noch Jahre hindurch der wunde Punkt der 
Argonnensront. Da es den Franzosen nicht gelang, angrifssweise die 
Deutschen wieder von der Höhe hinunterzuwerfen, griffen sie zu unter- 
irdischer Wühlarbeit, und es entwickelte sich hier ein bis zum Ansang des
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.