Volltext: Deutsche Siege 1918 [32] (Band 32/1929)

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vorhandenen Netze wurden gründlichst ausgenutzt, reichten aber bei 
weitem nicht aus. So mußten z. B. allein für den vollständigen Ausbau 
des Fernsprechnetzes im Bereich der fünf Gruppen je 4000 km Kabel 
bereitgehalten werden. Den Hauptteil beanspruchte die Artillerie. Selbst- 
verständlich bestanden daneben die anderen Artillerie-Nachrichtennetze: 
Funker-, Blinker-Verbindungen, Brieftauben, Artillerie-Verbindungs- 
offiziere, Meldereiter, Radfahrer usw. 
Jede Truppengattung hatte ihre gesonderten Netze. Für die An- 
griffsdivisionen machte die Aufrechterhaltung der Verbindung während 
des ersten Angrisss-Abschnitts nach dem überschreiten des Ailette- 
Grundes besondere Schwierigkeiten. Da die Übergangsstellen zunächst für 
die Fahrzeuge der Nachrichten-Truppen gesperrt waren, mußten in 
erster Linie diejenigen drahtlosen Mittel, deren Vorbringen ohne Fahr- 
zeuge möglich war, verwendet werden, und zwar die auf Tragtieren 
verpackten Funk- und Blinkgeräte, die mit Betriebsstoff für 48 Stunden 
ausgerüstet waren. Jede Division vorderster Linie hatte eine Fernsprech- 
Stammleitung schnellstens über den Ailette-Grund vorzutreiben (be- 
sonders gegen Wasser isoliertes Kabel) und an ihr einen Meldekopf ein- 
zurichten, an den sich die Truppen später anschließen konnten. 
Haupterfordernis bei allen Maßnahmen zur Vorbereitung des Ein- 
fatzes auch der zahlreichen neuen Flieger-Berbände und Ballonzüge war 
die Geheimhaltung. Deshalb mußte die Anlage der Gefechtslandeplätze, 
der Aufstieg- und Abwurfstellen, die Einrichtung des Nachrichtennetzes 
und dergleichen mehr unter größter Vorsicht erfolgen. Kein Flieger 
durfte vor dem Angriffstage auf einem Gefechtslandeplatz niedergehen: 
die Flüge am Angriffstage selbst mußten- vom bisherigen Heimathafen 
aus begonnen werden, und die Ballons durften erst in der Nacht vom 
26./27. ihren ersten Aufstiegplatz erreichen. 
Auch die Fliegerabwehr war bei der geringen Zuteilung an Flak- 
Formationen sorgfältig zu durchdenken. Neben dem Schutz der Ballons 
mußten die Hauptverkehrsstraßen, die stationären Anlagen ^Depots, 
Magazine, Umladestellen usw.) mit ihrem dauernden starken Verkehr 
gesichert werden. 
Die bisher erwähnten Vorbereitungen waren im allgemeinen auch 
bei früheren Großangriffen getroffen worden. Beim Blücher-, Goerz- 
und Nork-Unternehmen forderte jedoch die Notwendigkeit, sofort mit 
Beginn des Angriffs das starke Fronthindernis der Ailette, teilweise 
auch des Oise Aisne-Kanals, zu überschreiten, ganz besondere Vor- 
sorge, und zwar in einem Ausmaß, wie es bisher im ganzen
	        
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