Volltext: Weltkriegsende an der mazedonischen Front [11] (Band 11/1925)

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der ersten Sperre Aufnahme findet. Der Feind, welcher im Kampf vier 
Maschinengewehre eingebüßt hat, verbleibt zunächst an der Paßhöhe. 
Während des Kampfes trifft die Div. B02 ein schwerer Verlust. Ihr 
Kommandeur, General FreiherrvonZiegesar, in allen Kämpfen 
voll bewährt, vom unbedingten Vertrauen seiner Truppen getragen, 
ist, nachdem er mit seinem festen Willen einem schmerzhaften Leiden 
tagelang getrotzt hat, am Ende seiner Kraft. Schweren Herzens muß er 
ein Feldlazarett aufsuchen*). An seine Stelle tritt General Wehl. 
Der folgende Tag, der 28., bringt den Beginn der Kämpfe um die 
Velika-Sperren. Die erste Sperre geht verloren. Die weichenden Bul- 
garen werden von der zweiten Sperre aufgenommen und durch General 
Fleck, welcher mit dem Divisionsführer, General Wehl, dem Kampf 
beiwohnt, zum Stehen gebracht. Von der Besatzung der zweiten Sperre, 
verstärkt durch deutsche Truppen, fordert General Fleck mtf festen 
Worten, die Stellung bis zur letzten Kraft zu halten. Seine Forderung 
wird erfüllt. An der Sperre find die Truppen bereit, den Feind zu 
empfangen. Dumpfes Donnern vorn. Dann erscheinen die Pioniere, 
welche feindwärts die Straße gesprengt haben. Es wird Mittag. Endlich 
der Ruf: „Sie kommen!" Die Schützen und Maschinengewehre geben 
Schnellfeuer. Auch die Geschütze setzen ein, in vorderer Linie die Kanonen 
der deutschen Gebirgsbatterie 15, auf deren Stahlschilde die Geschosse 
der französischen Maschinengewehre prasseln. Von rückwärts heulen in 
hohem Bogenschuß die Granaten der 2. Batterie Bayerischen Fuß-Art.- 
Batls. 14 heran und schlagen krachend in den Angreifer. Der Kampf 
dauert, bis der Tag sinkt. In der Dämmerung werden befehlsgemäß die 
Truppen vom Feinde gelöst und in Höhe von Plasnica an der dritten 
Sperre aufgenommen. 
Von dort hat General Wehl schon am Nachmittag gegen Um- 
gehungsversuche des Feindes eine Seitendeckung von sechs Kompagnien 
der bulgarischen Ins.Regter. 9 und 27 unter Major Popow auf die 
Buseva pl. in Richtung Stramol und Baba vortreiben lassen. 
Am 29. drängen die Franzosen im Velika-Tal nur schwach nach. 
Aber aus dem Kamm des Kruska b. erscheinen Gebirgsgeschütze, welche 
die Talstraße zwischen Celopec und Kicevo unter Feuer nehmen. Gegen 
sie wenden sich die bayerischen schweren Feldhaubitzen. 
*) Als General Freiherr von Ziegesar, kurz vor dem Fall von 
llsküb einem heimischen Lazarett zugeführt, nach seiner Wiederherstellung Anfang 
November zu seiner Feldstelle zurückfahren wollte, fand er die Grenze schon 
gesperrt und war genötigt, sich in seinen Friedensstandort zu begeben.
	        
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