Volltext: Historische und topographische Darstellung von Wiener Neustadt und ihren Umgebungen [12] (12 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 8 ; / 1832)

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Der zweyte Prälat des Stiftes Seckau warAdelrich von 
Waldeck/ angeblich ein Enkel des Stifters. Doch kann er auch 
nur einer gleichnahmkgen Familie angehören, die am Inn bey 
Paffau noch späterhin Besitzungen hatte, und zu welcher auch 
Meingotus gerechnet werden mag, der 1307 in einer Kloster- 
neuburger-Urkunde vorkömmt. (Fischer II. 529-) 
Von den ferneren Schicksalen des Ortes ist nichts bekannt, 
als daß im I. 1713 die Pest hier wüthete. 
Was die erste Entstehung der Pfarre Waldegg betrifft, 
so weiß man weder den Stifter, noch das Jahr der Stif 
tung anzugeben, nur soviel ist geschichtlich gewiß, daß diese 
schon im 13- Jahrhunderte geschehen seyn muß. Der Sage 
nach soll sie damahls von den Tempelherren versehen, nach 
deren Erlöschung aber Welrpriestern übergeben worden seyn. 
Die Pfarre war noch 1541 mit einem eigenen Pfar 
rer besetzt, und erst von diesem Jahre an erledigt, und von 
Waydmannsfeld mit der Seelsorge versehen, woran nicht die 
Verwüstung durch den Türkeneinfall, sondern der Mangel 
an Priestern (als Folge des herrschenden Protestantismus) 
Schuld war, wie uns der wörtliche Auszug aus dem Visi 
tations-Buche Tom. I. Seite 4o6 belehret. 
„Pfarr Walldegkh. Jncorporirt genWaymansfeld. Die 
Zechleut zaigen an, vor Jaren sey jeder Zait ain Priester 
da gewesen, haben aber innerhalb 3 Jaren khainen gehvbt, 
werden dieser Zeit, aus Mangel der Priesterschaft, am 2. 
Sonntage von Waymannsfeldt besungen. Darumben gebens 
dem Pfarrer järlichen 10 Pfund dl. — Dienst von zwey 
ödten Hofstätten. 7 ß. 10 dl. Dienst von ainem Weinzehent 
10 ß. 
Weingarten 3, seyn 24 Tagwerch, davon wird auf den 
Rabusch 8 Pfund 2 Schilling dl. geben und seyen bey wit 
tern Pau. Aine Wiesen wird umb 1. Pf. dt. verlassen. Mer 
von ainer 1 ß. 1Z. dl. Noch von 2 Wiesen Zins 1 Pf. dt. 
Brennholz zur Hausnothdurft. Der Pfarrhof ist bau 
fällig. Die Khirche im zimblichen Pau. Ermeltes Einkhum- 
ben wird durch die Zechleute zur Pauung und Wiederbrin- 
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