Volltext: Die oberösterreichischen Tages- und Wochenzeitungen in ihrer Entwicklung vom Ende der Monarchie bis 1965

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und Wahrheit'*, welches von Johann Kirchoayr aus Körsching hei 
Lins herausgegeben wurde. 
Ziemlich häufig verfiel das Blatt auch der Konfiskation. Unter 
Redakteur Georg Ltrigl erhielt die Zeitung ihr Aussehen der 1. 
Republik. Der Umfang wurde erweitert, Beilagen gedruckt und bei¬ 
gelegt, was au einer weiteren Verbreitung auf dem flachen Lande 
beitrug. Oann hatte das Blatt gegen die aufkommende deutsch¬ 
nationale Partei und anwachsende äosialdenokratenpartei au 
kämpfen. 1902 i-rarde auf der Landstraße 41 ein Ileubau für die 
Preßvereinsdruckerei errichtet. Seit 1904 erhielt jede 3onntags- 
xmxmäsr eine vierseitige illustrierte Unterhaltungsbeilage. Hein¬ 
rich .Binder, der an 1. August 1902 die Redaktion übemoKimen 
hatte, trat aa 1. November von der Leitung zurück und Josef 
Danaer wurde Chef- und verantwortlicher Redakteur. Die Zeit 
nach dem I. Weltkrieg hatte dem LI1JZBR YOLKSBLAl'l’ einen 3toB 
gegeben, eine entsetzliche Teuerung trat ein, die Papiernot zwang 
oft su einer bedeutenden Raumeinschränkung, bei der die Eintei¬ 
lung der Zeitung verändert wurde, z.B. fiel der eitartikel 
weg und das Blatt begann mit den politischen Telegrafen oder 
einer Tagesneuigkeit, außerdem alles in kleinerem Drucke als 
vor den I. Weltkrieg. Der Wahlspruch hieß von allen Anfang an: 
"katholisch - österreichisch - volksfreundlich" und wurde auch 
in der 1. Republik beherzigt. Ab 1954 unterstützte das Blatt 
die 'vaterländische i’ront", welche an die Stelle der politischen 
Parteien getreten war. Im .!ai 1935 wurde eine Zeitungsmuumer 
beschlagnahmt als i Maßregelung, weil die Zeitung eine Ankündigung 
über die bevorstehenden Rücktritte des Sozialainieters Jr. 
Dobretsberger und des ^andwirtschaftsministers Ing. Strobl ge¬ 
bracht hatte, was im damaligen pressepolitischen Leben große 
Wellen schlug. 
Ie letzten I. Weltkriegs jahr wurde von katholischen Preßverein 
in inz die " ZentraldHuckerei" auf gekauft und deren Maschinen 
und Bchriftenbestand auf die einzelnen Preßvereinsdruckereien 
aufgeteilt. Am 7. 11. 1919 erwarb der Preßverein auch die 
Druckereikonzession für Grieskirchen» ebenso war er aufs Sngste 
mit der Welser Filiale verbunden und gab ab 1924 regelmäßig
	        
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