Volltext: Die oberösterreichischen Tages- und Wochenzeitungen in ihrer Entwicklung vom Ende der Monarchie bis 1965

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dieser erst 1930 (in Oberösterreich erst 1931) dieser Aufforderung 
nach. Ab dieses Zeitpunkt nannte sich die Partei 
"Nationaler Wirtschaftsblock und Landbund" = großdeutsche 
Volkspartei. Erst am 15. 5. 1933 wurde mit der Führung der 
NSDAP in Österreich ein Übereinkomen geschlossen, das die 
Aufstellung einer nationalen Kampfgemeinschaft unter Wahrung 
der Selbständigkeit der großdeutschen Volkspartei zum Inhalte 
hatte. Doch hatte dieses Übereinkommen keinerlei Auswirkung auf 
das Regierungsverbot für die NSDAP, die am 19. Juni 1933 durch 
die "Verordnung womit der NSDAP und dem Steirischen Heimat 
jede Betätigung in Österreich” verboten wurde, die natürlich 
auch die Herausgabe von Zeitungen betraf. Als Tageszeitungen 
besaßen die Großdeutschen in Oberösterreich die 
OBERÖSTERREICHISCHE TAGESZEITUNG, die in Linz herauskam und 1924 
als große Sensation in fast allen Wochenblättern des Landes angekündigt 
oder deren Gründung besprochen wurde. Weiteres gab 
es noch drei Wochenblätter, drei Blätter gehörten dem Landbund 
und behandelten vor allem wirtschaftliche Themen. 
Als wirtschaftlich ausgerichtete Partei trat der Landbund mit 
seiner Presse in Oberösterreich ins publizistische Rampenlicht 
Die Partei war 1881 als '’Oberösterreichischer Bauernverein" 
in Linz gegründet worden, Nach dem I. Weltkrieg fand eine Umwandlung 
und Umbenennung in "Landbund für Oberösterreich” statt. 
Der Landbund arbeitete auf der berufsständischen Grundlage, die 
ohne jede Bindung, dem Volkswillen getreu, für die Belange des 
nationalen und unabhängigen Landvolkes kämpfte. Die Politiker 
dieser Partei waren Pranz Bachinger, Pelix Bichl und Julius 
Berger. Die Partei stützte sich vor allem auf eine ländliche 
Wählerschaft und stand ideologisch zwischen den protestantischen 
Gebieten Oberösterreichs einerseits und den katholisch konservativen 
Bauern Oberösterreichs andererseits. Im Pressewesen dieser 
Partei war Karl Itzinger der führende Mann, der auch das Hauptblatt 
Paupie, K.: Handbuch der österreichischen Pressegeschichte 
1848-1959, Bd. I, Wien 1960, S. 47.
	        
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