Volltext: Diarium oder Beschreibung der völligen Reis aus Oberösterreich in das Königreich Ungarn Und wiederum zurück

69 von denen ungarischen Rebellen sehr ruiniert worden. In der Nacht kam Nachricht, dass die kaiserliche Artillerie durch Österreich in Mähren in die Winterquartier gehen sollte, Den 31. Decembris sein wir wiederumben mit denen Häbicheln und Hunden auf die Rebhündel ausgegangen, haben etliche Ritt angetroffen, wovon uns 9 Stück zuteil geworden. Ihre Gnaden Herr Graf Ott Ferdinand seind auf die in vergangener Nacht erhaltene Nachricht als Viertelcommissarius gedachter kaiserlicher Artillerie entgegengereist. Damit hat sich dieses 1687. Jahr geendet. Anno 1688 Den 1.Januari als am heilig Neujahrstag früh kamen Ihro Gnaden Herr Graf Ott Ferdinand mit dem Untercommisario Kitzer wiederum zurück an. Zu Mittag ist Herr Graf von Althaim und Herr Marches Matnecci hierher auf Mittag zum Essen kumben. Herr Pater Cirus, Franziskaner von Zistersdorf, welches Städtel Herrn Grafen von Althaim gehörig, hat diesen Tag den Gottsdienst versehen. Den 2.Januari haben wir um 8 Uhr früh gefrühstückt und sein darauf wiederumben mit denen Häbicheln und Hunden auf die Rebhündel ausgeritten; hat Herr Baron Hombeusen drei Hasen und zwei Rebhühner geschossen. Ihro Gnaden Herr Graf Ott Heinrich hat mit dem Häbichel fünf Rebhühner und Herr Graf von Althaim auch so viel bekumben. Den 3.Januari früh sein wir von Absdorf abgereist, haben Ihre Gnaden Herr Graf Ott Heinrich sich den ganzen Weg bis nach Walterskirchen mit denen Hunden und Häbichel auf die Rebhühner erlustiget, womit wir abends um 5 Uhr in gedachtem Walterskirchen angelangt. Den 4.Januari als am Sonntag haben Ihro Gnaden Herr Graf Ott Heinrich die Herren Patres Capuciner zu Polsdorf tractieren wollen. Weilen sie aber auf selbigen Tag schon versehen und von denen Bürgern zu gedachtem Polsdorf tractiert worden, als haben hochgedacht Ihro Gnaden nichtsdestoweniger gnädig anbefohlen, ich sollte meinen gnädigen Herrn Grafen dahin zum Essen führen, dem ich gehorsam nachkumben bin. Das Tractament war sehr stattlich, dann die Bürger zu Polsdorf wegen des großen und guten Weinhandels sehr vermügliche Leut sein.
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