Volltext: Gemeinde Ottenschlag i.M.

Rohrbach 
Über die Gründung von Rohrbach ist aus den Büchern nichts zu erfahren. 
Gewiß gehörte Rohrbach schon von Anfang an zur Herrschaft Reichenau und 
wurde auch unter dieser Herrschaft gerodet, vielleicht um 12oo. . 
So wie bei den meisten anderen Dörfern,war die Rodung von Rohrbach 
sicherlich die Gemeinschaftsarbeit einer Gründungs enossenschaft.Die 
Siedler bildeten zusammen eine Dorfgemeinde (GmoSn) ‚worauf noch der Name 
eines Grundstückes bei der Brücke der Grübler Gemeindestraße,die Gmoän= 
wies,hinweist,die früher bestimnt ein Gemeinschaftsgrundstück war und 
jetzt dem Weidinger gehört. 
Über die Herkunft des Namens der Ortschaft Rohrbach,läßt sich nur ver= 
muten,daß der frühere Name des Baches auf die Ortschaft übertragen wurde. 
Der Bach wiederum dürfte seinen Namen vom Schilfrohr haben,das wahrschein= 
lich dort im größeren Ausmaß wuchs.Derselbe Name für den Bach und für die 
Ortschaft hat sich auf die Dauer nicht gehalten.Die Leute kehrten im Lauf 
der Zeit das Verhältnis um und der Bach als erster Namensgeber mußte es 
8ich gefallen lassen,daß sein Name jetzt von der Ortschaft abgeleitet 
wurde,er wurde zum Rohrbacher Bach. Ähnlich erging es anderen Bächen.In 
den Urbaren liest man: Harbach pach (Halberbachl)‚Grasbach pach,der Bach 
in Rarbach,der sich bei der Sübmühl (Reichenau Nr.42,Gangl) in die Gusen 
ergießt. usw.Zur Zeit unserer Großeltern sagte man noch mundartlich:Reawä 
oder Raewa und Raebeker Bach.Um 1600 hieß es die Rohrbeckher und der 
Rohrhoff (Rohrmayrhof),ein deutlicher Hinweis auf die Ableitung von Rohr. 
In diesem Zusammenhang ist es angebracht,auch einen Blick über den 
Rohrbach zu werfen,in die Zeil.Dieses Dorf wurde wahrscheinlich auch von 
Reichenau aus gegründet und vielleicht um 50 Jahre später als Rohrbach. 
Beide Siedlungsgenossenschaften fanden am Rohrbach die gleichen ‘ 
Geländeverhältnisse vor,in der Namensgebung gingen sie aber getrennte 
Wege.Bei Reichenau und besonders die Gusen abwärts hatte die Landschaft 
noch mehr Aucharakter,Am Rohrbach aufwärts gab es auch noch Weiden wie 
in der Au,dann aber auch Schilfrohr,Seegras und Gestrüpp. 
Das althochdeutsche Wort für Seegras,Riedgras und Schilf ist „Sahar", 
Das mittelhochdeutsche Wort für Weide oder Salweide ist „salhe",Aus . 
sah oder sal könnte zeil geworden sein.Verständlicher ist aber die 
Ableitung vom mittelhochdeutschen Wort „ZzZile" (Rain,Reihe,Zeile und * 
Feldstreifen) oder „Zil" (Dorn, Busch und Geträuch). Um 1600 liest man 
„Dorf an der Zeill"und etwas später.„im Zeilet", 
Der Hernälsberg hieß vor 400 Jahren „ Hernleß Perg" und etwas später 
Hörnleinsberg", 
AZ
	        
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