Volltext: Gemeinde Ottenschlag i.M.

Wintersdorf 
Nun ist es Zeit,daß wir uns nach der näheren Betrachtung des Dorfes 
Ottenschlag auch dem Dorf Wintersdorf zuwenden.Leider gibt es für dieses 
kein so sicheres Dokument von der Gründungszeit wie für Ottenschlag. 
In den landesfürstlichen Urbaren,in denen bereits alle größeren Orte 
der Riedmark,die den: Babenberger Herzogen zinspflichtig waren, aufscheinen, 
findet man auch die, vila.Windischmarcht ".Dazu sei erinnert,daß der letzte 
Babenberger, Friedrich II.,1246 starb.Man glaubte zuerst,es handle sich bei 
Windischmarcht um einen Markt,aus dem sich später die Freistadt entwickelt 
habe,weil es in: der Umgebung derselben mehrere slawische (windische) Orts= 
namen gibt und auch die Flußnamen,wie die Flaniz bei Kefermarkt,die Fei= 
striz bei Lasberg und die Jaunitz bei Freistadt slawischen Ursprungs sind, 
Strnadt behauptet aber in seinem Buch „ Die freien Leute der alten Ried= 
mark ",daß die Ortschaft „Windischmarc" des Babenberger Urbars das heutige 
Wintersdorf östlich von Reichenau sei.Das Wort marc oder marcht bedeutet 
nämlich nicht Markt,sondern Grenze (Mark,Markstein) und bei Wintersdorf 
dürfte auch die Nordgrenze des slawischen Siedlungsgebietes verlaufen sein, 
Wenn wir uns dieser Ansicht anschließen,müssen wir auch annehmen,daß * 
Wintersdorf um 50 oder mehr Jahre älter als Ottenschlag ist.Außerdem ent= 
spricht es der Tatsache,daß die Orte mit der Endung -dorf um 50 bis 100 
Jahre älter sind als Orte mit der Endung -schlag.Zum Vergleich einige 
Orte der Umgebung mit der Jahreszahl ihrer urkundlichen Erstnennung (die 
Gründung dieser Orte erfolgte natürlich früher); Kelzendorf 1171,Matzels= 
dorf 1200,Weitersdorf 12.Jh.,Pröselsdorf 1111, Spattendorf 1171,Weikers= 
dorf 1171, 
Eine weitere Urkunde (aus dem Urkundenbuch des Lahdes ob der Enns) ist 
schon ganz bestimmt.Dort heißt es:21.Dez.1384,Graf Hainreich und Graf 
Ulreich sein sun Grafen zu Schawnberch (Schaumburg bei Eferding) aigen dem 
Spital zu Euerding (Eferding) folgende Güter für rechcz (rechtes richtiges) 
freis aygen ..... und ein guet ze Windischendorff ...-Dieses Gut zu . 
Wintersdorf und die anderen genannten Güter hatte vor der Übergabe an das 
Spital zu Eferding der Richter Pecher von Eferding als Lehen inne, 
Das Gut zu Wintersdorf bestand damals gewiß schon länger,vermutlich 200 
Jahre,Der Name Windischendorf ist ein eindeutiger Hinweis auf slawische 
Siedler.In der Folge‘ wurde der Ortsname,wie aus den herrschaftlichen Auf= 
zeichnungen hervorgeht,stark verändert:Wymersdorf 1644,Wünderstorf 1721, 
Wündtersdorf 1744,Windstorf 1790,dann Winersdorf,wie es die Leute heute 
noch aussprechen und schließlich Wintersdorf, 
In der Frage,welcher Flur-und Ortsform Wintersdorf zuzuoräünen wäre, 
sehe ich bei der Betrachtung des Katasterplanes von 1826 zwei Rodungsstufen. 
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