Volltext: Gemeinde Ottenschlag i.M.

Steuern" im I,Teil dieses Buches zeigt.Die Herrschaft war am raschen Fort= 
schritt der Rodung,am Ausbau der Wirtschaft und an der Vermehrung von 
Mensch und Vieh interessiert.Sobald ein Haus fertig war,wurde es mit dem 
dazugehörenden Grundstreifen (Lus) verlost,daher der Name„Lus",Die Ius= 
breiten waren ja an der Straßenseite festgelegt worden.In der ersten Ausbau= 
stufe wurden alle Grundstücke noch gemeinsam gerodet,Die Lüsse des unteren 
Dorfes zeigen ungefähr gleiche Breiten und Längen.Man plante damals so, 
daß ein Gründungslus ca, 2 ha hatte,womit eine Familie für den Anfang aus= 
kommen sollte,Wenn wir nachrechnen und nicht vergessen,daß im ersten Jahr 
nur bis zur halben Länge der heutigen Lüsse gerodet wurde,so kommen wir 
auf ca 2 ha Grundfläche,Warum der Lus des Gstöttnbauern mehr als doppelte 
Breite hat,kann heute schwer erklärt werden. Vielleicht wurde es einer Doppel= 
familie. zugewiesen mit der Absicht,es später zu teilen,oder es wurde die 
damals als nicht rodbar angesehene Gstöttn nicht eingerechnet, Jedenfalls 
heißt die Wiese dort „Breitwiesn", Auch das Grundstück von Haus Nr.1 nach 
Süden zeigt keine charakteristische Lusform. Vielleicht stimmt unsere An= 
nahme,daß die Siedler dort ihr erstes gemeinsames Haferfeld hatten,das dann 
im zweiten Jahr dem ersten Haus zufiel.Wie auch in anderen Dörfern festzu= 
stellen ist,zeigen die Randlüsse oft nicht die gleichbreite Bandform der 
übrigen Lüsse.Auf zwei Lüssen gegenüber vom Gstöttnbauern stehen keine Häu= 
ser.Es kam auch manchmal vor,daß einem Siedler zwei Lüsse zugewiesen wurden, 
Den Siedler nannte man auch „Stifter",Also der Empfänger hieß damals 
Stifter,nicht wie heute der Geber,Der Name der Ortschaft Stiftung ist davon 
abzuleiten.Die Enteignung ist eine Abstiftung. 
Wenn wir schon angenommen haben,daß zuerst das untere Dorf entstanden ‚ist, 
dann fragen wir uns nun,wie es weiterging.Wir sind hier ganz auf Vermutun= 
RC angewiesen, Wahrscheinlich wurde gleich nach der ersten Aufbaustufe 
Rodung der halben Luslänge)der Bau des oberen Dorfes in Angriff genommen 
mit insgesamt acht Häusern.,Bei den ersten vier Häusern liegen je zwei 
einander gegenüber,die anderen vier liegen nur an der nördlichen Straßen= 
seite.Nur auf der Nordseite deshalb,weil man bei einer Rodung nach Süden 
schon ins „Gstoanerät”gekommen und die Rodung zu aufwendig gewesen wäre, 
Könnte es bei der Frage der Herkunft der weiteren Siedler nicht etwa so 
gewesen sein:Die ersten 13 Familien der Siedler hatten gewiß nicht lauter 
Kleinkinder.,Da waren schon erwachsene Söhne und Töchter dabei,vielleicht 
auch verheiratete,.Diese bewarben sich bei der Herrschaft um die Bewilligung 
einer Anschlußrodung. Vier Familien bekamen so die an das Dorf im Westen 
anschließenden Lüsse.Vier Siedlerfamilien wurden von der passauischen Herr= 
schaft Riedegg aus Bayern geholt.Das gab,wie die weitere Geschichte zeigt, 
eine gute fränkisch-bayrische Mischung. 
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