Volltext: Gemeinde Ottenschlag i.M.

geortet habe und daß diese vom Schloßverwalter im Plan genau eingezeich= 
net worden seien.1917 kaufte dieser Rutengänger den Hof„Simerl in 
Gänsbach". 
Am gelben Tag empfing der Erzherzog auch noch den Bürgermeister von 
Ottenschlag,der eine Bitte um Unterstützung zum Ausbau der Ottenschlä= 
ger Straße vorbrachte.Dieser Bitte entsprach der Herzog,da er sich bel. 
geinen Pirschgängen vom schlechten Zustand dieser Straße überzeugt hatte, 
Auf Veranlassung und mit Unterstützung des Thronfolgers war bereits‘ 
das Stück der Strzße nach Hellmonsödt vom Ortsende bis zum Bromberg 
gebaut worden.Als erstes Personenauto befuhr das Auto des Thronfolgers 
Adiese Straße.Die alte Straße über den Weglehnerberg oder über das„Pfla= 
ster" war ja wirklich einem erzherzoglichen Auto nicht zumutbar. 
Als Jagdgast des Thronfolgers war auch einigemale Erzherzog Karl,der 
apätere Kaiser,in Reichenau.Stolz erzählte mein Vater Öfter die ‘ ; 
Geschichte,wie er Erzherzog Karl zur Morgenpirsch anflihren durfte und 
äieser an einem Morgen sechs prächtige Rehböcke schoß. . - 
Einige Jahre später im Krieg,als Erzherzog Karl die Front in Italien 
inspizierte,erkannte er unter den angetretenen Soldaten meinen Vater und 
arinnerte in einem kurzen freundlichen Gespräch an den schönen Jagderfolg 
nit den sechs Rehböcken.Ein Foto,das diese Szene festhält,ist heute noch 
in unserem Familienalbum zu finden. ; 
Meist kam Erzherzog Franz Ferdinand mit Gemahlin vom Schloß Konopischt 
angereist.Dieses Schloß hatte er zu einem Repräsentationssitz umgestaltet 
und mehrere Räume für die Waffensammlung der d’Este bereitgestellt.Die: 
umfangreichste Sammlung war aber die der Jagdtrophäen des Thronfolgers, 
Die Regierung der CSSR ließ nach dem zweiten Weltkrieg die Sammlungen, 
soweit als möglich,wiederherstellen und gab sie zur Besichtigung frei. 
1968 hatte ich Gelegenheit,diese zu besichtigen und muß gestehen, 
Aaß ich mit einer gewissen Rührung vor den Jagdtrophäen besonders den 
Auerhähnen stand,welche,wie aus der Beschriftung mit Jahreszahl zu 
ersehen war,im Revier Reichenau erlegt worden sind. . 
Was mir mein Vater erzählt hatte,zog im Geist vor meinen Augen vor= 
über,ebenso,was uns die Gedenktafel im Gasthaus „Zum Erzherzog Franz 
Ferdinand"sagt,nämlich,daß der Erzherzog mit seiner Gemahlin 14 Tage vor 
ihrer Ermordung in Sarajevo noch in Reichenau war und von den Wirts= 
leuten Abschied nahm.. ; 
Wie hat sich doch die Welt seit jenen Tagen verändert! 
4R1A
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.