Volltext: Gemeinde Ottenschlag i.M.

ging.Dazu sei nochmals an das Buch von Blöchl erinnert und besonders 
daran,daß die Russen in der Nachbargemeinde Hirschbach den Bürgermei= 
ster Seiser erschossen haben. 
Man darf auch nicht vergessen,daß es sich damals in Ottenschlag um 
weniger erfahrene Besatzungssoldaten gehandelt hat,die zudem schon wie= 
der mehr unter disziplinärem Druck standen.Bei Kampftruppen, deutschen 
wie russischen,war es undenkbar,daß ein Soldat sein Gewehr einem Zivilis= 
sten überläßt und flüchtet.Simerl hatte bei seiner damaligen‘ tollkühnen 
Handlungsweise gewiß auch eine große Portion Glück auf seiner Seite. 
Beim Verhalten der Russen und Ottenschlager zueinander,spielten meh= 
rere Umstände eine Rolle. 
Die Russen hatten bei einzelnen Aktionen sicherlich ein leichtes Schuld= 
gefühl,denn Requirierung auf eigene Faust war ihnen gewiß damals schon 
verboten.Jedenfalls durften sie nicht auffallen.Die Russen wollten ja auch 
als Befreier und Beschützer gelten.Das Verhalten der Ottenschlager war 
ungewöhnlich und machte sie stutzig.Wenn anderswo die Frauen bei einem 
Schuß in die Iuft kreischend auseinanderliefen wie aufgescheuchte Hühner, 
blieben die.Ottenschlagerinnen beisammen und zeigten Entschlossenheit. 
Sie gingen in äie bedrohten Häuser oder standen in Gruppen davor und 
machten Lärm.Die Sirene ließ ein gutes Nachrichten-und Warnsystem vermuten. 
Da gingen die Russen lieber anderswohin, wo sie weniger Schwierigkeiten 
hatten. 
Wo der deutsche Soldat steht, 
kommt kein anderer hin! ; Adolf Hitler 
Dieser Propagandasatz Hitlers ist eine Ableitung des physikalischen 
Lehrsatzes:Wo ein Körper ist,kann nicht zugleich ein anderer sein. 
Schon jedes Schulkind hat begriffen,daß man zuerst den einen Körper 
weggeben muß,um den anderen an Seine Stelle geben zu können. 
Erst nach dem Sieg der Alliierten konnte die Besetzung unserer 
Heimat erfolgen;das war auch jedermann klar, 
Wer hätte wohl gedacht,daß man einmal eine so einfache Schulweisheit 
so leidvoll bestätigt erhalten sollte? 
Während die Heimat so däs Kriegsende erlebte,waren manche unserer 
Kameraden noch,weiß Gott wo.Von einigen lassen wir uns nun erzählen,wo 
sie das Kriegsende erlebten und wie sie schließlich doch noch 
glücklich heimkamen,. 
Ar. 
Ta
	        
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