Volltext: Gemeinde Ottenschlag i.M.

Reformation und Gegenreformation 
Zur Reformationszeit griff der lutherische Protestantismus Ton Deutschland 
auch auf Österreich über,von 1560 an wurde dieses größtenteils protestan= 
tisch.Auch in Reichenau wird fast alles der neuen Lehre gehuldigt haben, 
zumal ja der damalige Schloßherr,Joachim Stängl,auch Protestant und zudem 
Bauernführer im Bauernkrieg war.Von 1572 bis 1626 gab es in Reichenau 
protestantische Pastoren.In der Pfarre Schenkenfelden dürfen die Verhält= 
nisse ähnlich gewesen sein.Ottenschlag gehörte damals zur 3farre Schenken= 
felden. 
Zu den ersten Anhängern Luthers in Oberösterreich gehörte auch Graf 
Bartholomäus Starhemberg.Die Starhemberger machten Eferdinz zu einem Mittel= 
punkt des Protestantismus in Oberösterreich. Wahrscheinlich ist es der 
Starhembergischen Herrschaft Riedegg,zu der damals Ottenschlag gehörte ‚auch 
gelungen,die Ottenschlager protestantisch zu machen.Die Pfarre Gallneukir= 
chen war durch 80 Jahre protestantisch.Die Starhemberger waren Patronats=- 
herren der Pfarrkirchen Gallneukirchen und Reichenau und konnten als solche 
bei einer Neubesetzung den Pfarrer vorschlagen. , 
Im Religionsfrieden von Augsburg (1555) wurde den Fürsten allein die 
freie Religionsausübung gewährt,mit dem Recht,die Untertanen zu ihrem Be= 
kenntnis zu zwingen.Dies wirkte sich dann besonders in der Gegenreformation 
aus.Mit dem Sieg Ferdinand III. über die Schweden 1634 bei Nürnberg war 
Süddeutschland für die Schweden und auch für den Protestantismus verloren. 
In Österreich erwies sich das Herrscherhaus der Habsburger als feste 
Stütze des Katholizismus, Ferdinand II. berief im Februar 1624 eine Reform= 
kommission für Oberösterreich, welche noch im selben Jahr die Ausweisung 
aller protestantischen Prediger und Lehrer verfügte und die Untertanen auf= 
forderte,zum alten Glauben des Katholizismus zurückzukehren. 
Die Strafen gegen Unbeugsame waren hart:Belegung mit wüsten Soldaten (Ein= 
quartierung) ,Sperrung des Gewerbes Geldstrafen, Arreststrafen und Landes= 
verweisung.Die Starhemberger haben nach ihrer eigenen Bekehrung auf ihren 
Besitzungen die Gegenreformation energisch durchgesetzt.Sie konnten auch 
uS0 nebenbei" manche Güter einstreifen.Von den Erben des geflohenen Joachim 
Stängl kauften sie Schloß und Herrschaft Reichenau, . 
Die Rückkehr zum Katholizismus vollzog Heinrich Wilhelm Starhemberg 1630 in 
der Pfarrkirche zu Reichenau.Die gewöhnlichen Leute wurden vielfach gewalt= 
sam katholisch gemacht.So wird von einem Bader Rab in Reichenau berichtet, 
daß er nicht katholisch werden und keinen Beichtzettel abgeben wollte.Er 
wurde deshalb vertrieben und ist schließlich,um wieder heimkehren zu können, 
doch katholisch geworden. 
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