Volltext: Weck - Koche auf Vorrat (1 / 1916)

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mir sagen, daß man an der Veränderung der Farbe das verderben der 
vauerspeisen feststellen könne, verdorbene vauerspeisen verbreiten auch, 
sobald man die Gläser öffnet, einen widerlichen Geruch. Vieser Kennzeichen 
ist untrüglich. Es ist ein vergebliches, dazu mit erheblichen Gefahren für 
die Gesundheit verbundenes Bemühen, verdorbene vauerspeisen durch 
allerlei Zusätze wieder genußsähig machen zu wollen. Diese dürfen unter 
keinen Umständen genossen werden. 
Zn der Kegel wird man die Kuswahl der Gläser so treffen, daß ihr 
Inhalt auf einmal verbraucht werden kann. Gläser und Flaschen mit 
<vbst und Last, deren Inhalt nicht sofort ganz entnommen werden kann, 
können ohne Deckel, nur durch ein Tuch gegen Staub geschützt, an einem 
kühlen Grte aus kurze Zeit aufbewahrt werden. Sollen st« länger aufge 
hoben werden, müssen sie nochmals erhitzt werden. 
Sollte es einmal nicht gelingen, ein Glas in der üblichen Weise dadurch 
zu öffnen, daß man am Gummiring zieht, so hilft man sich, indem man er 
mit dem oberen Teil in warmes Wasser hält, dar durch Zugießen von heißem 
Wasser immer mehr erhitzt wird, oder feuchtheiße Tücher darüberlegt. Da 
durch wird der Inhalt des Glases erwärmt,, die Luft dehnt sich aus, übt 
einen Druck gegen den Deckel aus und vermindert in dieser Weise den 
Gegendruck der atmosphärischen Lust, sodatz sich -er Deckel nunmehr leichter 
abheben läßt, wenn man ihn zur Seite schiebt oder am King zieht. Dabei 
ist jedoch darauf zu achten, ob der Inhalt eine derartige Behandlung zuläßt. 
Bei Sulz. Wurst oder gallertartigen Speisen wie überhaupt bei Gemüse 
und Fleisch ist dar Verfahren nicht zu empfehlen. 
Sollen Cläser mit vauerspeisen versandt werden, dann verfährt 
man wie folgt: man wickelt sie mehrfach in Zeitungspapier ein, stellt sie 
aufrecht in eine starke Kiste, aus deren Boden man reichlich Holzwolle gelegt 
hat. Dann stopft man den Kaum zwischen den Gläsern und der Kiste, so 
wie die Räume Mischen den einzelnen Gläsern dicht mit Holzwolle aus, 
indem man diese mit einem Hammerstiel oder ähnlichem zusammendrückt. 
Die Gläser müssen so fest in der Holzwolle stehen, daß sie durchaus nicht 
geschüttelt werden können. Endlich füllt man noch den Kaum zwischen den 
Gläsern und dem Deckel der Kiste mit Holzwolle aus, und zwar so dicht, 
daß man den Deckel, ehe man ihn festnagelt, mit Gewalt niederdrücken muß.
	        
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