Volltext: Weck - Koche auf Vorrat (1 / 1916)

Beschreibung der giftigen Pilze. (2. Tafel.) 
7. Knolliger Mätterpilz, Gift-Wulstling, Knollen-Wulstling. Amanfta bulbösa. 
Der Hut ist anfangs immer gelblich-grün, später weißlich bis weiß werdend, meist 
mit den weißlichen Fetzen der früheren hülle bedeckt, 5 bis 8 cm breit. Dos Fleisch 
ist weiß, ebenso die Blätter. (Oie Blätter des Champignons, der so oft mit diesem 
Pilze verwechselt wird, sind nie weiß, sondern rosarot bis schokoladenbraun.) Der 
Stiel ist schlank, anfangs markig, später an der Spitze hohl, weiß und mit einrr 
gelblichweißen Manschette versehen. Charakteristisch und das untrüglichste Kenn 
zeichen dieses Giftpilzes ist die ausgeprägte runde Knolle am Fuße des Stieles. Diese 
Knolle ist mit einer häutigen Scheide umgeben. 
8. Hartbovist, pommeranzen-härtling, Kartoffel-Bovist. Scleroäerma vulgare. 
Der pommeranzen-yärtling gleicht einer Kartoffel, kommt oft nesterweise aus dor 
Erde empor, nur an einem faserartig dünnen Stiele auf der Erde sitzend. Die Farbe 
ist rötlich- oder bräunlichgelb, nach unten gelblichgrün, und die Oberfläche ist in 
kleine Felder zerrissen, die sich warzenartig hervorheben. Das Innere ist anfangs 
weiß, färbt sich aber später blau, zuletzt blauschwarz. 
9. Gallen-Röhrling. Tylöpilus felleus. 
Der Hut gleicht in der Form in jedem Alter dem des Steinpilzes und täuscht auf 
den ersten Blick oft den erfahrenen Pilzkenner. Die Farbe des Hutes dagegen wird 
nie so dunkel wie beim Steinpilz, sondern ist hellbraun und wird spätor meistens 
rötlichbraun. Das Fleisch ist, ebenso wie beim Steinpilz, weiß, bekommt aber beim 
Bruche eine zart-, später schmutzig-rötliche Färbung. Die Röhren des Futters sind, 
abweichend vom Steinpilze, Ln erwachsenem Zustande zartrosa gefärbt, auch ist das 
Futter voller, fast schaumartig und oft nach unten gewölbt. Der Stiel ist ganz be 
sonders charakteristisch. Schon von Jugend an ist derselbe grubig genetzt, das Netz 
selbst hat eine grünlich-gelbbraune Färbung. Der Geschmack ist sehr bitter. 
10. Büschliger Schwefelkopf. Hypholöma fasciculäre. 
Sein Hut ist anfangs halbkugelig, später verflacht, schwefelgelb, in der Mitte dunkler, 
fast rötlichgelb und wird bis 5 cm breit. Das Fleisch ist hellgelb. Die Blätter sind 
anfangs schwefelgelb, später grünlich und werden zuletzt schwärzlichgrün. Der Siiel 
ist hohl, glatt und faserig. 
11. Falscher Gelbling. Cantharellus aurantiacus. 
Der Hut ist seiner Form nach dem des echten Gelblings sehr ähnlich, im ganzen aber 
schwächer gebaut und an seiner dunkleren, orangeartigen Färbung leichter zu er 
kennen. Die älteren Pilze haben auf dem Hute nach innen meistens eine weißliche 
Färbung. Die Oberfläche ist mit zartem Flaume bedeckt und fühlt sich wie feines 
Waschleder an. Die Blätter (Lamellen) sind dichtstehend und laufen, sich drei- bis 
viermal gabelförmig teilend, am Stiele herab. 
12. Giftreizker, Gift-Mischling. Lactaria torminösa. ^ 
Im Jugendzustande sieht der Hut dem des guten Reizkers oft täuschend ähnlich, nur 
wird er nie ziegelrot oder grünlich, sondern ist mehr fleischfarben, aber ebenfalls 
mehr oder weniger gezont. Sehr charakteristisch ist der stets zottig behaarte Rand 
des Hutes. Das Fleisch ist weiß und sondert eine weiße Milch ab. Die Blätter sind 
weißlich. Der Geruch des Giftreizkers ist nicht besonders auffallend, sein Geschmack 
aber bitter, beißend und scharf. Cr steht gern mitten unter den echten Reizkern.
	        
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