Volltext: Almanach der feinen Küche

Wer ist 
Marcel X. Boulestin? 
Nach dem Krieg traf ich Marcel Boulestin in einem Zug wieder, 
der nach dem Süden rollte. Er kam von Mimizan, ich von Bordeaux, 
und wir fuhren zusammen zu den Stierkämpfen nach Dax. Auf der 
Fahrt durch das alte Land Born erzählte er mir von der neuen 
Wendung, die sein Lehen genommen hatte. Nachdem er sich mit 
Literatur, Musik, Theater, Malerei und Innendekoration beschäftigt 
hatte, widmete er sich jetzt der Kochkunst. Ich ahnte damals nicht, 
daß sie ihn berühmt machen würde, aber ich war von vorn 
herein sicher, daß sie ihm ebenso sehr lag wie all die anderen Künste, 
für die er sich bisher interessiert hatte. 
Marcel Boulestin stammt mütterlicherseits aus Poitiers und durch 
seinen Vater, der in der Dordogne, an der Grenze der Charente und 
der Gironde, wohnte, aus dem Phigord. Marcels Jugend spielte sich 
in Poitiers ab, später lebte er abwechselnd in Paris und London, 
aber er ist stets ein Kind des Südwestens geblieben. Sein geschliffener 
Geist, seine Einfachheit, seine Schalkhaftigkeit sind von der besten 
und echtesten Gascogner Art. 
Seit dem Krieg haben wir die Entstehung eines neuen Snobbis- 
mus erlebt, des kulinarischen Snobbismus. Vereine, Klubs und Ge 
sellschaften haben sich gebildet. Restaurants sind wie Pilze aus der 
Erde geschossen und allenthalben hört man Pedanten sich über 
gastronomische Probleme ereifern, von denen sie keine blasse Ahnung 
haben. Eine ganze neue Hierarchie ist aus der Bratpfanne gestiegen,
	        
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