Volltext: Die gute vegetarianische Küche

XIV 
nicht mal immer gut erhaltene Sachen, sehr theuer bezahlen 
lassen. 
Die Wintervorräthe von Gemüsen und Hülsenfrüchten wer 
den im October und auch in den ersten Tagen des Novembers 
eingekauft, und jedes dann nach seiner Weise wohl verwahrt. 
Beginnen wir mit dem Hauptgemüse, den 
Kartoffeln. 
Diese müssen, nachdem sie frisch geerntet sind, zum Trocknen 
nach Möglichkeit ausgebreitet und bei dieser Gelegenheit sortirt 
werden; wollte man sie so feucht, wie sie ans der Erde kommen, 
in den Keller bringen, würden sie gar leicht faul und schlecht 
werden. Man sehe also beim Einkauf der Kartoffeln danach, 
daß sie sich hart anfühlen und völlig reis sind, keine mit Pocken 
bedeckte Schale haben und möglichst wenig beim Aufstechen mit 
dem Spaten verletzt sind. Meistens haben sich die ranhschaligen 
sowohl weißen wie rothen Kartoffeln als sehr mehlig und schmack 
haft bewährt, man verlasse sich aber nicht allein darauf, sondern 
koche, ehe man den Vorraths-Einkauf macht, erst von verschie 
denen Sorten einzelne Probe» und wähle dann nach Geschmack. 
Da die Gemüsehändler sich meistens nicht die Mühe geben, 
die Kartoffeln einigermaßen nach ihrer Größe zu sortiren, so ist 
es zu empfehlen, dies, bevor sie in den Keller kommen, thun 
zu lassen. Am besten sondert man sie in große, mittelgroße 
und kleine Kartoffeln, man braucht dann nicht immer erst die 
zu jedesmaligem Gebrauche sich eignende Größe herauszusuchen. 
Die Kartoffeln müssen in einem frostfreien, trocknen Keller 
aufbewahrt werden, in welchen man an den Stellen, wo die 
Kartoffeln liegen sollen, eine dichte nicht zu stäche Lage trocknen 
Sandes aufgeschüttet hat; oder man baut, eine viertel Elle hoch 
über dem Fußboden des Kellers Stellagen von haltbaren Bret 
tern mit so breiten Zwischenräumen, daß keine Kartoffeln dnrch- 
fallen können, belegt den Boden solcher Stellage mit langem 
Stroh und schüttet dann die Kartoffeln darauf. 
In beiden Fällen läßt man bis zum Februar oder März 
die Kartoffeln in dieser Lage, sie wohl beobachtend, wenn eine 
oder die andere zu keimen beginnt; bei nicht zu kaltem Wetter 
kann man dies schon im Februar erwarten; das Keimen aber 
verdirbt den Wohlgeschmack der Kartoffeln und muß deshalb 
verhütet werden. Zu diesem Zwecke müssen die noch vorräthigen 
Kartoffeln, ehe der Keimproceß beginnt, auf einen andern Platz 
umgeschüttet werden, am besten auf einen srostfreien Boden, wo 
man sie auf Stroh liegend, bei kaltem Wetter etwas durch
	        
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