Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

C. Suppen und Kaltschalen. 
Vorbemerkung. 
Seit einer Reihe von Jahren ist bei vielen Familien das 
Suppenessen aus der Mode gekommen; vielfach veranlaßt durch 
die besonders von Dr. Schweninger vertretene Ansicht, 
daß der Genuß von Suppe dem Körper eine überflüssige 
Fleischesfülle brächte, ohne die Kräftigung und Gesundheit zu 
fördern. Wenn ich nun trotz dieser suppenfeindlichen Strömung 
in vorliegendem Buche den Suppen einen ziemlich großen Raum 
gewähre, so geschieht es aus der Ueberzeugung, daß die Suppe 
doch im Hausstande unentbehrlich ist und die Hausfrauen stets 
in die Notwendigkeit versetzt werden, das Bereiten der ver 
schiedensten Suppen gründlich verstehen zu müssen. 
Es giebt so unendlich viele Familien, die gezwungen sind, 
schon aus Sparsamkeitsrücksichten bei dem Mittag- und Abend 
brot eine Suppe auf den Tisch zu bringen und die Gesundheit 
mancher Menschen macht. das Genießen von Suppe geradezu 
erforderlich, wie z. B. bei gewissen Magenkrankheiten, wo Zu 
nahme von festen Speisen verboten ist. 
^>uppe von Hülsenfrüchten. 
1. Linsensuppe. Die gut verlesenen Linsen thue man 
in einen Topf, dessen dritten Teil sie füllen, gieße Wasser 
darauf, schneide Petersilienwurzel und Poröe daran und lasse 
sie nebst einem Stückchen Butter und Salz gar kochen.- Man 
quirle dann braunes Mehl an die Suppe und lasse sie damit