Volltext: Der Skiläufer

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es darum zu tun ist, ein tüchtiger Skiläufer zu werden, der feine 
Schwünge nicht nur vor schönen Damen im holden Kranz am 
Übungsplatz produziert, sondern sie auf der Tour in jedem Augen 
blick, wo es not tut, zur Hand hat, dem ist zu raten, „Kristiania" 
und „Telemark" gleich nach links und rechts zu üben. Schließlich 
sei man nicht zu sehr betrübt, wenn man eines schönen Nachmittags 
auszog, um die Schwünge zu lernen, und man anstatt ihrer abends 
bei der Heimkehr nur müde Knochen und die Taschen voll Schnee 
nach Hause brachte. Auch juble nran nicht zu früh, wenn man 
einmal „einen kann"! „Telemark" und „Kristiania" haben die 
Eigentümlichkeit, einem nachts während des Schlafens aus den 
Beineir durchzubrennen, und man ist oft sehr erstaunt, wenn einen: 
am andern Morgen nichts gelingt, obwohl es doch „gestern so sein 
gegangen war". Es braucht Jahre, bis man die Schwünge voll 
ständig und auf Nimmerwiederverlieren bei jedem Schnee und auf 
jedem Gelände in den Beinen hat. 
Zum Erlernen des 
„Telemark" 
ist das beste Gelände ein nicht zu stark geneigter Hang mit fast 
flachem Auslauf, und der beste Schnee dazu ist 20—30 Zentimeter 
Pulverschnee. Der „Telemark" ist im Gegensatz zum „Kristiania" 
systematisch zu erlernen unter Beachtung bestimmter Verhal- 
tungs- und Haltungsregeln. Denn es gibt nur einen „Telemark", 
dagegen zahlreiche Modifikationen des „Kristiania". Eine absolut 
sichere Methode für „Telemark" nach links ist folgende: 
Man übe zunächst das Abfahren in sogenannter Ausfalls 
stellung, ohne den eigentlichen Schwung zu versuchen. Das 
Körpergewicht liegt fast ganz auf dem weit vorgeführten rechten 
Ski. Der linke Ski wird mit den Zehen des linken Fußes und bei 
erhobener Ferse nur leicht nachgeschleift, aber genau parallel mit 
dem rechten und hart neben ihm. Die Spitze des linken Ski befindet 
stich an der Bildung des rechten. 
Ist man in dieser Abfahrtsstellung ganz sicher, so beginne man 
mit dem Ansetzen zum Schwung. Das geschieht dadurch, daß 
man den vorgeführten rechten Ski — zunächst noch flach — mit 
der Spitze etwas einwärts dreht, wobei das Ende von selbst nach 
auswärts kommt. Dann — was aber schon im allernächsten 
Augenblick geschehen muß — drücke man die innere Kante des 
rechten Ski zuerst leicht und dann stärker in den Schnee, wodurch 
eine Art Stemmstellung erreicht wird. Nur sind dabei die Spitzen 
nicht zusammen, sondern die Spitze des Eleitski befindet sich an
	        
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