Volltext: Erlebnisse eines Heimkehrers aus der Kriegszeit 1914 - 1921

In Vierzehnerjahr is g'wößt ön August, 
Da hat nia halt glei ön Krieg hinaus g'mußt. 
D'Familie, — ön Besitz — olls muaßt ma valass'n — 
Mit'n Tournista und G'wehr, is nia groaßt, na' da Straß'n. 
Mit oanavierz'g Jahr, ols a ausplagta Mann, 
Oeu vierazwanz'g Stund', muaß ma auf und davon. 
Maschieru üba Berg'n — und Grab'n — üba Tal, 
Oft hat ma sö g'sragt, ob ma hoamkimmt? nu 'mal. 
Oda tötli' getrost'», van vaherat'n Blei — 
Nur koan Krüpp'l nöt wer'», psüat Gott dös! — batet. 
Das Los, — was mi' troff'n, muaß a'gfanga wer'n, 
Halb hin und ganz krank, da wird's a zan Verderb'». — 
Durch an Bah hamts uns g'jagd, ön alt'n Jahrstag is's gwön, 
Eing'sperrt ön an Stadl, nix z'össn nöt göbn. 
Dort hama halt g'frorn bis zan morgig'n Tag, 
Ham uns d'Russ'n forttrieb», is erst anganga d'Plag. 
Vierzehn Tag sau ma groaßt, äußast fettn a Kost, 
Nach Sibirien muaß ma, hamts uns g'sagt, zan an Trost. 
Oen z'sammgschoßna Häusa sän ma »achtquartiert warn, 
Koan Of'n koan Fensta, warn ma bald, ganz vafrorn. 
Oen Jaruslau, — endling, würd ma einwaggoniert, 
Dö was gehn nimma kinnan, nach Kiaf übaführt. 
Viele sän da vafrorn auf dö offenen Wag'n, 
Daß i mit Löbn bi hinkemma, kann i Wunda nur sag'n. 
Durch Kiaf sän ma ganga, Ham d'Leut auf uns guckt, 
Manchö Weiba Ham trenzt, dafür andari g'spuckt. 
Oen a groß'n Atlariekasern, hamts uns hietriebn, 
Dort sän ma halt bad und ön Spital nacha bliebn. 
Dö was sän gwöst krank, i war a da dabei. 
Za mir sagt da Docktcu das i ön Bauchtyfus lei. — 
Ganz schlecht is's ma ganga, hama denkt, i fahr a, — 
Do üba vier Wocha halb g'sund warn danah. 
So bin i kemma nach Moskau, dort, — ön a Spital — 
Bis daS i transportfähi warn bin amal. 
Nach Sibirien hie, ins gefürchtete Land, 
Bei achtavierzg Grad Kält'n, mit unsan summalig'n Gwand.
	        
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